Seit er 2012 von der Reservemannschaft des VfL Wolfsburg zum Regionalligateam der Rot-Weißen wechselte, musste er aufgrund von Muskelfaserrissen, Patellasehenenluxationen und Knieverletzungen oftmals pausieren. Aktuell erholt sich der 1,74 Metergroße Mittelfeldmann von einem Mikro-Einriss im Kreuzband. „Es war nicht so schlimm, wie erwartet. Es ist alles gut verheilt und ich denke nicht, dass ich noch weiter eingeschränkt sein werde. Allerdings muss ich nun erst einmal wieder zu meiner Form zurückfinden.“
Die Winterpause kommt Bauder daher sehr gelegen, wie er selbst sagt: „Ich bin gut in die Saison gestartet, in den letzten Spielen hat die Leistung allerdings etwas nachgelassen. Die Unterbrechung kommt genau zur richtigen Zeit. Jetzt kann ich weiter arbeiten, um nach dem Winter wieder angreifen zu können.“
Aktuell stehen die Oberhausener auf dem siebten Tabellenplatz. Aus der Sicht des Kapitäns eine ordentliche Leistung für die Hinrunde: „Man will natürlich immer höher hinaus, aber gerade in unserer Liga sagt der Tabellenplatz zurzeit gar nicht so viel aus: Die Teams sind alle so nah beieinander.“
Tatsächlich fehlen der Elf von Trainer Mike Terranova nur zwei Punkte zum dritten Tabellenplatz. Das Spitzenduo Viktoria Köln und KFC Uerdingen ist auf zehn Punkte davon geeilt. Die Pläne für die Rückrunde sind daher klar formuliert, wie Bauder berichtet: „Wir wollen im Pokal soweit kommen wie möglich. Zusätzlich zählt es für uns, dass wir nach der Pause jedes Spiel für uns entscheiden möchten. Wofür es dann am Ende reicht, wird man sehen.“ Für sich selbst wünscht sich der offensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler vor allem eins: „Ich möchte unbedingt wieder an meine Leistungen vor der Verletzung anknüpfen.“
Obwohl sich Bauder seit seinem Wechsel zu den Kleeblättern durch gute bis sehr gute Leistungen auszeichnete und auch die Möglichkeiten für einen weiteren Vereinswechsel hatte, blieb er den Oberhausenern doch treu: „Es ist der Umgang miteinander. Obwohl der Verein leistungsorientiert arbeitet, ist nie das familiäre Miteinander abhanden gekommen. Das zieht sich vom Vorstand, über die Geschäftsstelle bis in die Jugend. Das ist für mich sehr wichtig und deshalb fühle ich mich auch nach Jahren noch wohl bei RWO. Zumal ich weiß, dass es bei anderen Vereinen anders ist.“
Für seine Treue zum Verein wurde Bauder vor der Saison belohnt. RWO-Trainer Terranova entschied sich nach dem Abgang von Benjamin Weigelt die Kapitänsbinde an den 27-jährigen Bauder weiterzugeben. Eine Anerkennung, die Bauder zu schätzen weiß, durch die er seine Rolle innerhalb der Mannschaft allerdings nicht großartig verändert sieht: „Ja, ich trage die Binde am Arm. Allerdings haben wir, zum Beispiel mit unserem Torwart Robin Udegbe, auch noch andere Spieler in der Mannschaft, die bereit sind Verantwortung zu übernehmen. Das ist auch wichtig und macht unser Team auch aus.“
Bauder kann sich noch einige Jahre bei RWO vorstellen Neben dem Sport betreibt der RWO-Kapitän ein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre. Obwohl er seine Wurzeln in Mannheim hat und die ersten Jahre für Wolfsburg auf Torjagd ging, sieht er sich nun in Oberhausen zuhause: „Meine Frau kommt ursprünglich aus Bottrop und wir haben ein kleines Kind zusammen. Durch unsere kleine Familie bin ich an die Stadt gebunden und fühle mich auch ausgesprochen wohl damit.“
Auf die Frage, wo er sich in ein paar Jahren sieht antwortet er sehr bestimmt: „Ich kann mir definitiv vorstellen noch länger zu bleiben. Zurzeit passt einfach alles zusammen und ich fühle mich pudelwohl. Allerdings muss natürlich auch der Verein weiterhin zufrieden mit mir sein, es gehören immer zwei Seiten dazu. Aber ich werde weiterhin alles geben.“ Erst einmal steht allerdings die Vorbereitung an, bevor das Terranova-Team am 4. Februar 2018 im Verbandspokal auf Ligakonkurrenten KFC Uerdingen trifft - dann hoffentlich wieder mit einem topfiten Kapitän Patrick Bauder.