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Viktoria-Boss redet Klartext
Antwerpen droht das Horror-Szenario

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Franz-Josef Wernze, Franz-Josef Wernze
Franz-Josef Wernze, Franz-Josef Wernze Foto: Funke Foto Services
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Lange war es ruhig beim FC Viktoria Köln - bis zum Sonntagnachmittag und dem Interesse von Preußen Münster an Marco Antwerpen. Am Montag wurde der Meistertrainer gar freigestellt. Jetzt legt der Viktoria-Boss nach.

Die Viktoria-Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Stephan Küsters, Sportvorstand Franz Wunderlich und Mäzen Franz-Josef Wernze fühlen sich von Antwerpen hintergangen. Dieser soll laut dem Führungs-Trio der Kölner hinter dem Rücken der Viktoria-Verantwortlichen mit dem Drittligisten SC Preußen Münster verhandelt und sich geeinigt haben. Erst danach soll Münsters Sportchef Malte Metzelder offiziell beim Regionalliga-West-Tabellenführer wegen des 46-jährigen Fußballlehrers Antwerpen angefragt haben.

Wir haben am Montagnachmittag mit Viktroria-Boss Wernze über die "Causa Antwerpen" gesprochen. So viel vorweg: Der 69-jährige Unternehmer ist "zutiefst enttäuscht"

Franz-Josef Wernze, warum folgte am Montagmorgen die Freistellung von Marco Antwerpen? Marco Antwerpen und sein Co-Trainer wurden freigestellt, weil sie sich nicht so verhalten haben, wie es ein Arbeitnehmer tun sollte. In den vielen, vielen Jahren in meiner Firma ist es mir noch nie passiert, dass ein leitender Angestellter hinter meinem Rücken mit einem potentiellen neuen Arbeitgeber verhandelt. Der übliche Weg ist, dass man zu seinem Chef kommt und ihn darüber informiert. Herr Antwerpen hat uns quasi vor vollendete Tatsachen gestellt. Dabei besitzt er hier einen gültigen Vertrag bis zum 30. Juni 2018.

Wie wahrscheinlich ist denn ein Wechsel Antwerpens nach Münster? Er soll sich mit den Preußen bereits einig sein... Das mag sein. Aber da spielen wir auch noch eine gewichtige Rolle. Wie gesagt: Herr Antwerpen und sein Co-Trainer besitzen beim FC Viktoria Köln gültige Arbeitsverträge. Wir müssen das jetzt mit Preußen Münster kaufmännisch alles abwickeln.

Sind die Parteien Münster und die Viktoria bezüglich der Ablösesumme weit auseinander? Ja, das ist der aktuelle Stand. Da sind wir noch weit auseinander. Wir sind auch nicht in der Position um nachzugeben. Wir hatten nicht vor unseren Trainer gehen zu lassen. Preußen Münster will ihn haben und muss dann dieses Vorhaben auf dem kaufmännischen Weg auch uns gegenüber unterstreichen.

Gibt es in der Personalie eine Deadline - zum Beispiel bis Ende der Woche? Wir haben uns da keine Deadline gesetzt. Ich glaube aber, dass Preußen Münster da anders denkt. Sie sind im Abstiegskampf der 3. Liga und benötigen Planungssicherheit.

Könnte es am Ende auch so kommen, dass man sich mit Münster nicht einigt und Antwerpen seinen Vertrag bei der Viktoria erfüllen muss - ohne dabei Trainer der ersten Mannschaft zu sein? Auch das ist vorstellbar. Ich will aktuell gar kein Szenario ausschließen. Fakt ist, dass Marco Antwerpen hier seit dem Sommer 2016 tadellose Arbeit leistet und wir mit ihm sehr zufrieden sind. Leider hat er uns und auch mich persönlich zutiefst enttäuscht. Ich dachte immer, dass wir untereinander im Verein ein vertrauensvolles Verhältnis pflegen. Leider ist die Moral im Fußball heute abhanden gekommen. Es kann nicht sein, dass Arbeitnehmer ihre Verträge nicht ernst nehmen und auf irgendwelchen Wegen versuchen, vorzeitig aus dem Arbeitsvertrag rauszukommen.

Haben Sie eigentlich schon einen Plan, wer der neue Trainer werden könnte? Nein, weil wir mit dieser Sache sehr überrascht und überrumpelt wurden. Wir haben mit Roland Koch, unser Nachwuchsleistungszentrum-Leiter, und Özkan Turp, unser Trainer der Reservemannschaft, zwei sehr gute Leute, die uns auf das letzte Spiel des Jahres bei Alemannia Aachen vorbereiten werden. Roland hat als Assistent viele Jahre unter Christoph Daum gearbeitet und ist im Besitz der Fußballlehrer-Lizenz. Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft in Aachen noch einmal alles geben wird, um das Jahr 2017 mit drei Punkten zu beenden. Danach werden wir weiter sehen.

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