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Die verrückte Geschichte des Hannes Wolf

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VfB Stuttgart: Die verrückte Geschichte des Hannes Wolf
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Hannes Wolf steht als Trainer des VfB Stuttgart vor dem Bundesliga-Aufstieg. Ein Blick auf die wundersame Karriere des früheren Kreisliga- und BVB-Jugendtrainers.

Dort, wo die wohl wundersamste deutsche Trainergeschichte dieses Jahrhunderts beginnt, erinnert nichts an die große Fußball-Bühne. Ein Kunstrasenplatz. Ein kleines Vereinsheim. Der Lärm der nicht weit entfernten Landstraße übertönt gelegentlich den Lärm der kleinen Kinder-Gruppe, die mehr schreit als Fußball spielt. Profifußball ist hier so weit weg wie es die Grünen vom Gewinn der Bundestagswahl sind.

Aber hier, bei der SG Eintracht Ergste, an Schwertes Grenze zu Dortmund, wird Hannes Wolf vor zwölf Jahren Spielertrainer der ersten Mannschaft. Sein Traum von der Profifußballer-Karriere ist da aufgrund zahlreicher Verletzungen geplatzt. Wolf, geboren in Bochum, aufgewachsen in Dortmund, will studieren, nebenbei trainieren. Kreisliga B. Damals noch Aschenplatz. Viel weniger geht nicht.

Am Sonntag steht er als Trainer des VfB Stuttgart nun vor seinem bislang größten Erfolg. Bei drei Punkten Vorsprung auf den Dritten der 2. Bundesliga, Eintracht Braunschweig, und dem klar besseren Torverhältnis müsste im letzten Spiel gegen die Würzburger Kickers ein Wunder geschehen, sollten die Schwaben den Aufstieg noch vergeigen. Bundesliga. Viel mehr geht nicht.

Rund 400 Kilometer von Ergste entfernt erinnert schon ziemlich viel an die große Fußball-Bühne, auf die Hannes Wolf katapultiert wurde. Der Sportplatz ist jetzt die Mercedes-Benz-Arena mit 60 449 Plätzen. Das Vereinsheim ist die rote Geschäftsstelle des Traditionsklubs VfB Stuttgart. Hier sitzt der 36-Jährige in Jeans und Kapuzenjacke – und er sagt über seine Karriere im Gespräch mit dieser Zeitung: „Es ist natürlich eine verrückte Geschichte.“

In Kurzform geht diese so. Von Ergste wechselt Wolf 2006 in die Bezirksliga zum ASC Dortmund, auch hier als Spielertrainer. In einer Zeit, in der viele Fußballer bei Begriffen wie „Sechser“ noch an ihr Schulzeugnis denken, philosophiert er plötzlich von Raumdeckung und Spiel-Eröffnung. Es folgen zwei Aufstiege. Erfolg, der auffällt. Auch ganz oben. Im Januar 2009 tauscht Hannes Wolf bei der Wahl zu Dortmunds Sportler des Jahres Nummern mit Jürgen Klopp aus. Der damalige Trainer von Borussia Dortmund holt ihn in die BVB-Jugendabteilung.

Wolf profiliert sich in Dortmund

Nach anfänglichen Problemen profiliert sich Wolf spätestens, als er mit der Dortmunder U17 zweimal Deutscher Meister wird. Der VfB klopft an. Im September 2016 wird Wolf Nachfolger von Jos Luhukay, der wegen Meinungsverschiedenheiten hingeschmissen hat. Der Traditionsverein versinkt im Chaos, titeln einige Medien. Keine Angst? „Angst ist im Fußball ein schlechter Ratgeber“, meint Wolf. Und überhaupt: „Es war mit der beste Verein, der kommen konnte.“ Die Aufstiegschancen groß. Das Potenzial riesig.

Wolf küsst den VfB tatsächlich wach. Die Fans schließen ihn in ihr Herz. Die acht Stuttgarter Monate werden trotzdem nicht zu einer gemütlichen Märchengeschichte. Dramatische Spiele, Blamagen, eine Wutrede, bei der Wolf die Mentalität seiner Mannschaft anprangert. Und natürlich die Großkreutz-Affäre, als ganz Deutschland über den Skandal des Weltmeisters berichtet. Viel Wirbel.

Am Sonntag wird diese wilde erste Profizeit für Hannes Wolf wohl mit dem Aufstieg enden. 200 000 Menschen werden zur Feier erwartet. Bei den Aufstiegen des ASC Dortmund waren es 1000. Die Dimensionen haben sich verschoben.

Der Aufstieg wird ein weiteres Argument für diejenigen sein, die schon von seiner Rückkehr nach Dortmund reden: als Trainer des BVB. Wolf hat bei den Schwarz-Gelben einen hervorragenden Eindruck hinterlassen und viel von den so unterschiedlichen Trainerpersönlichkeiten Jürgen Klopp und Thomas Tuchel gelernt. „Die Zusammenarbeit mit beiden war fantastisch“, meint Wolf, „natürlich haben sie mich beeinflusst“.

Noch keine Rückkehr zum BVB

Fest steht: Die Verantwortlichen haben ihren ehemaligen Jugendtrainer auf dem Zettel. In der kommenden Spielzeit wird der 36-Jährige aber nicht den vor dem Aus stehenden Tuchel ersetzen. „Es gibt keine Geschichte mit Dortmund“, kommentierte Wolf zuletzt. In einigen Jahren wäre ein Wechsel denkbar. Dafür muss die Erfolgsgeschichte des Trainers Wolf aber auch in Liga eins funktionieren.

Um diese Erfolgsgeschichte besser zu verstehen, lohnt sich der Blick vier Jahre zurück. Da taucht Wolf als angesehener Jugendtrainer wieder auf den Dortmunder Aschenplätzen auf. Holt sich für ein Spiel in der Kreisliga die Erlaubnis der BVB-Bosse. „Ich entspanne vom Fußball, indem ich Fußball spiele. Das ist verrückt“, meint er damals. Fußballverrückt. Vielleicht erklärt diese Eigenschaft, warum diesem Mann so ein rasanter Aufstieg gelingen konnte.

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