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Schiri-Würger zeigt weder Reue noch Einsicht

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Die Jugendspruchkammer tagt in Essen-Vogelheim (v.l.): Harry Link, Stefan Köther, Vorsitzender Thomas Weiz und Sabine Schwerdtfeger.
Die Jugendspruchkammer tagt in Essen-Vogelheim (v.l.): Harry Link, Stefan Köther, Vorsitzender Thomas Weiz und Sabine Schwerdtfeger. Foto: Knut Vahlensieck
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Die Spruchkammer des Fußballkreises Essen Nord/West hat einen Junioren-Kicker für ein Jahr gesperrt. Zur Verhandlung erschien der Kapitän des DJK Dellwig gar nicht erst.

Im kleinen Fußball sind auch die Geldbeträge klein. 75 Euro Ordnungsgeld und 75 Euro Verfahrenskosten muss der Verein DJK Dellwig zahlen, weil ein A-Junior mit massiven Tätlichkeiten einen Spielabbruch provoziert hatte. Die Strafe für den Fußballer fällt alles andere als klein aus: Die Jugendspruchkammer des Fußballkreises 13 Essen Nord/West hat den Kicker für ein Jahr gesperrt. Und hätte ihn gerne erheblich länger aus dem Verkehr gezogen. „Wir wollten einen Top-Zuschlag verteilen“, gesteht Vorsitzender Thomas Weiz. Aber für Jugendspieler ist laut Reglement des Verbands keine längere Sperre möglich. „Sehr schade“, findet nicht nur Thomas Weiz.

Ich werde jede Woche beschimpft

Scheidsrichter Thomas Weiz

Weiz war Fußballer, ist seit Jahrzehnten Schiedsrichter. „Ich werde jede Woche beschimpft“, sagt er fast gelangweilt. Obwohl er viel erlebt hat, schüttelt er bei der Beweisaufnahme im Vereinsheim des Vogelheimer SV immer wieder den Kopf. Hier, wo Pokale und Mannschaftsfotos von den Wänden grüßen, wird sonst an der rustikalen Theke gefeiert. Oder gemeinsam Bundesliga geschaut. Heute Abend tagt die Jugendspruchkammer.

Der Fall ist eindeutig. Mitte November: Das A-Junioren-Duell DJK Dellwig gegen den FC Stoppenberg II ist 80 Minuten ein normales Spiel. Dann dreht der Kapitän der Dellwiger durch. Er greift einem Gegner an den Hals. Er würgt den Schiedsrichter. „Mit beiden Händen“, wie der Unparteiische eindringlich erzählt. Und mit den Händen noch eindringlicher zeigt. Es wird sehr ruhig im Vereinsheim.

Das Spiel wurde abgebrochen. Der A-Junior stürmte danach noch einmal auf den Schiedsrichter zu, wurde aber zurückgehalten. „Zum Glück. Sonst wäre mehr passiert, als passiert ist“, vermutet Thomas Weiz. Die Aussagen der Trainer von Dellwig und Stoppenberg sind weitgehend identisch.

Jugendleiter: „In Gesprächen hat er wenig Einsicht gezeigt“

Der Täter ist nicht gekommen. „Das finde ich feige“, sagt Dellwigs Jugendleiter Frank Belusa über den Spieler, der jetzt sein Ex-Spieler ist. „In Gesprächen hat er wenig Einsicht gezeigt“, so Belusa weiter.

Bis heute hat sich der Täter nicht beim Schiedsrichter entschuldigt. Auch das erleichtert der Spruchkammer die Suche nach dem Strafmaß. „Er soll möglichst lange kein Fußball spielen“, fordert Frank Belusa vom Verein des Täters. „Geben Sie uns eine Zigarettenlänge Zeit“, sagt Thomas Weiz. Die Jugendspruchkammer zieht sich zurück.

„Wegen mehrerer tätlicher Angriffe“, so das Urteil, wird der „vermeintliche Sportkamerad“ (Weiz) bis November 2016 gesperrt. „Wir hoffen, dass er danach keinen Verein findet“, sagt Frank Belusa. Der angegriffene Schiedsrichter atmet kurz tief durch. In 28 Jahren an der Pfeife ist ihm so etwas noch nicht passiert. Nach dem Angriff hat er erst mal pausiert. An diesem Abend fährt er mit 13,20 Euro Aufwandsentschädigung nach Hause.

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