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Frauen-WM 2011
Zwischen Signalwirkung und Eigenwerbung

Frauen-WM: Signalwirkung und Eigenwerbung
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2011 steht im Zeichen der Frauen-WM. Steffi Jones verspricht sich eine weltweite Signalwirkung, die Spielerinnen wollen Werbung in eigener Sache betreiben.

Der Countdown für das "Sommermärchen reloaded" läuft, das Fußball-Jahr 2011 steht ganz im Zeichen der Frauen. "Wir wollen dem Fußball eine weibliche Note geben. Ich bin davon überzeugt, dass von Deutschland 2011 eine Signalwirkung ausgeht. Die WM wird eine weltweite Initialzündung sein", sagte die polyglotte OK-Präsidentin Steffi Jones, die derzeit wie einst "Kaiser" Franz Beckenbauer vor der Männer-WM 2006 eine Welcome-Tour durch die Teilnehmerländer absolviert.

175 Tage vor Beginn der Frauen-WM in Deutschland (26. Juni bis 17. Juli) laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Auch Bundestrainerin Silvia Neid spürt das stetig steigende Interesse an der Frauen-Nationalmannschaft, warnt aber vor den Gefahren des Hypes: "Wir dürfen uns von der Erwartungshaltung nicht verrückt machen lassen. Wir setzen uns schon selbst genug unter Druck", sagte die 46-Jährige, die am 17. oder 18. März zunächst den vorläufigen Kader mit 26 Spielerinnen benennen wird.

Dass das größte Ereignis ihrer Karriere immer näher rückt, merken auch die Nationalspielerinnen. "Für uns alle ist jetzt spürbar, dass die Weltmeisterschaft bald losgeht. Das Interesse der Öffentlichkeit nimmt zu, immer mehr Sponsoren fragen an. Für uns ist das alles neu", sagte Angreiferin Celia Okoyina da Mbabi. Für die Fußballerinnen beginnt mit dem Jahr 2011 eine neue Zeitrechnung.

Weiblichkeit als Werbeträger

Mittlerweile haben auch die Werbestrategen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Weiblichkeit ihrer Weltmeisterinnen entdeckt. Aus den kämpfenden Kickerinnen dürfen gerne schillernde Schönheiten werden. "Wenn eine Frau sportlich erfolgreich ist und gut aussieht, dann steht das doch für unseren WM-Slogan", sagte Jones mit dem Hinweis auf das WM-Motto "20Elf von seiner schönsten Seite".

Von ihrer schönsten Seite wollen sich die Titelverteidigerinnen auf und außerhalb des Platzes präsentieren. So wird das WM-Trikot figurbetonter als die Vorgängermodelle sein, die Spielerinnen sollen in Lifestyle-Magazinen und Frauenzeitschriften bestechen. Das Magazin Brigitte wurde als Medienpartner ausgewählt.

Als Paradebeispiel gilt Fatmire Bajramaj. Die im Kosovo geborene Offensivspielerin verbindet überragende sportliche Fähigkeiten mit einem attraktiven Erscheinungsbild. So wurde die meist perfekt gestylte 22-Jährige schnell zum Liebling der Boulevardmedien.

Prinz will kein Werbe-Bunny sein

Auch auf dem Feld achten die kickenden Frauen auf ihr Aussehen. "Vor Spielen fahren wir meist frühzeitig ins Stadion, denn unsere Trainerin gibt uns dort nochmal die Chance, uns zurechtzumachen. In der Kabine stehen dann viele von uns mit Mascara, Eyeliner und Haarspray vor dem Spiegel", sagte Laudehr.

Allerdings sind nicht alle DFB-Kickerinnen von der Charme-Offensive begeistert - vor allem Spielerinnen, die ihr Privatleben nicht zur Schau stellen möchten. Die dreimalige Weltfußballerin Birgit Prinz sieht sich nicht als Werbe-Bunny. "Ich wollte sportlich immer ganz oben sein. Das öffentliche Interesse ist der Preis dafür", sagte Prinz.

Immerhin hat DFB-Teammanagerin Doris Fitschen erreicht, dass sich die Nationalspielerinnen am 10. und 11. Januar 2011 in Düsseldorf zu Marketingtagen treffen. In der Modemetropole sollen unter anderem Werbespots gedreht und Fotos gemacht werden. Allerdings keine Nacktfotos. Schon zu ihrer aktiven Zeit hatte Bundestrainerin Neid ein Angebot des Playboy abgelehnt, "weil ich nicht wollte, dass wir Fußballerinnen nur akzeptiert werden, wenn wir nackte Haut zeigen".

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