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RS-Kommentar
Müllers Sünden holen nun auch Magath ein

S04: RS-Kommentar - Streit ohne Ende
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Schalkes unendlicher Streitfall: Zum zweiten Mal in seiner zeitlich wie sportlich bisher überschaubaren Karriere in Gelsenkirchen sorgt Albert Streit für Ärger.

Dabei hatte der inzwischen 29-Jährige schon einen schlechten Ruf, bevor ihn die damaligen S04-Verantwortlichen in der vorletzten Winterpause für 2,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt nach Gelsenkirchen holten.

Streit scheint ein unverbesserlicher Pflegefall zu sein, der exemplarisch für alle von ihren höchst egoistischen Interessen getriebenen Profikickern der Neuzeit stehen könnte. Die Macht der Spieler ist seit der wegweisenden Änderung im Transfergeschäft durch das Bosman-Urteil schier grenzenlos geworden - und die Dummheit der Funktionäre wächst mit jeder Million Handgeld proportional mit.

So verpulverten Andreas Müller und Mirko Slomka im Januar 2008 6,5 Millionen Euro für die drei Zugänge Zé Roberto, Vicente Sanchez und eben Streit. Fünf Monate zuvor war schon Carlos Grossmüller für drei Millionen Euro geholt worden, um hier nur die größten Transfersünden des ehemaligen Schalker Managers und dem von ihm stark gemachten Trainers aufzuzählen.

Die Folgen der verfehlten Einkaufspolitik dieses kongenialen Duos Fußball-Ahnungsloser muss heute Felix Magath tragen. Ihm sind bei dem verzweifelten Bemühen, den jetzigen Kader auf auch nur annähernd gehobenes Bundesliga-Niveau zu bringen, zunächst die Hände gebunden.

Weil Müller, mit gnädigem Abnicken von Clemens Tönnies und Josef Schnusenberg, einen achtstelligen Betrag verpulverte, kann der Meistermacher aus Wolfsburg nichts ausgeben. Und schon die letzten Spiele in Hoffenheim und gegen Freiburg haben deutlich gezeigt, dass mit viel gutem Willen und vier, fünf überdurchschnittlichen Kickern in der ersten Elf nicht viel mehr als vielleicht Platz acht wie im Vorjahr zu reißen ist.

Die Fans müssen sich wohl auf einen längeren und schmerzhafteren Abnabelungsprozess vom alten Schalke vor Magath einstellen. Wer nach den Siegen in Nürnberg und gegen Bochum schon wieder von der Champions League träumte oder heimlich sogar die Meisterschale von Aral aus dem Frühjahr 2007 geputzt hatte, wird sich noch mindestens zwei Jahre gedulden müssen.

Wenn einer irgendwann die erste Meisterschaft seit 1958 nach Gelsenkirchen holen kann, dann der Meistermacher aus Wolfsburg. Bis es so weit ist, werden selbstsüchtige Spieler wie Streit hoffentlich nicht mehr da sein - und Magath nicht die Geduld verlieren.

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