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Kai Michalke bekennt sich zum VfL und hat Ärger mit 09-Fans
"Hau doch den Michalke um"

Schwerer Stand an der Lohrheide: Ex-Profi Kai Michalke (RS-Foto: pozo).
Schwerer Stand an der Lohrheide: Ex-Profi Kai Michalke (RS-Foto: pozo).
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Wer die Profikarriere von Wattenscheids Neuzugang Kai Michalke (33) in den letzten Jahren verfolgt hat, rieb sich am Dienstag verwundert die Augen. Der gebürtige Bochumer ging im Test gegen die U19 von Bayer 04 Leverkusen seinem Gegenspieler Nico Opper (18) nach einem Foulspiel an den Hals, der Unparteiische schickte den Ex-Profi duschen. RS sprach mit Michalke über seinen Blackout und die schwierige Eingewöhnungszeit in Wattenscheid.

Herr Michalke, Ihr letzter Platzverweis liegt zehn Jahre zurück. Was war am Dienstag los? So aufbrausend kennt man Sie doch gar nicht.

Manchmal passieren im Fußball Dinge, die man nicht so einfach erklären kann. Die Karte war natürlich berechtigt, es war eine Kurzschlussreaktion von mir, die mir auch ziemlich leid tut. Ich war vielleicht ein bisschen übermotiviert, weil ich einfach versuche mich voll einzubringen. Gerade nach den Ereignissen der letzten Wochen.

Man hat den Eindruck, dass Sie im Moment nicht gerade der Publikumsliebling an der Lohrheide sind.

Es geht ja noch weiter. Wenn von den eigenen Fans Sprüche kommen wie „hau doch mal den Michalke um“, dann ist das jenseits von Gut und Böse.

Das resultiert aus einem Interview, in dem Sie sich zu ihrer fußballerischen Heimat, dem VfL Bochum, bekannt haben.

Ich denke so etwas ist absolut legitim. Warum sollte ich meine Herkunft leugnen? Der VfL hat mir damals eine Chance gegeben, im Profifußball Fuß zu fassen. Ich versuche jetzt den nächsten Schritt zu gehen, werde meine ersten Erfahrungen als Trainer sammeln, und bin dafür 09 dankbar. Wenn ich mit meiner Erfahrung dann noch der NRW-Liga-Mannschaft helfen kann, ist das doch ideal. Es war mir nicht bewusst, dass es noch so etwas wie Rivalität gibt. Schließlich trennen die Vereine sportlich Welten.

Sie werden nicht nur in der NRW-Liga die Stiefel schnüren, sondern auch das Training der Bundesliga-U17 leiten. Klingt nach einem absoluten Full-Time-Job.

Die Doppelbelastung macht es sicher nicht einfach, aber es ist durchaus machbar.


Einige Einheiten und Spiele in der NRW-Liga werden Sie verpassen. Gibt es keine Bedenken, dass sich andere benachteiligt fühlen, die sich im Training reinhängen und Ihnen dann in der Startelf den Vortritt lassen müssen?

Wenn das so ist, sollen sie zu mir kommen, dann kann man solche Dinge besprechen. Der Trainer wird das im Griff haben. So einer jungen Truppe tut die Erfahrung gut, das gibt Halt. Mir ist wichtig, dass meine Mannschaftskollegen merken, dass ich keine Starallüren habe. Ich möchte, dass der eine oder andere sich neben mir weiterentwickelt. Wir haben Spieler mit außergewöhnlichen Fähigkeiten im Team, die viel erreichen können. Wenn ich meinen Teil dazu beisteuern und den Jungs helfen kann, dann bin ich in der Öffentlichkeit auch gerne der Buhmann.

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