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MSV: Luisa reißt Sven Beuckert den Daumen der rechten Hand ab
„Das darf alles nicht wahr sein“

MSV: Luisa reißt Sven Beuckert den Daumen der rechten Hand ab
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Das ist ein Schock für Sven Beuckert.

Dem MSV-Keeper ist bei einem Reitunfall der Daumen der rechten Hand abgerissen worden. „Das ist verdammt blöd gelaufen“, kann es der 35-Jährige noch gar nicht richtig begreifen, was ihm widerfahren ist. Was ist passiert? Auf einem Reiterhof im niederrheinischen Hünxe hat Beuckert das Pferd seiner Frau Arlett auf die Koppel geführt. „Plötzlich hat sich Luisa erschreckt“, erinnert sich der Torwart mit Schrecken an die Szene, als ihm das Tier durchging. „Der Zügel, mit dem ich den Gaul gehalten habe, hat sich zu einer Schlinge zugezogen und mir den Daumen abgerissen.“ Sein Glück: Eine Arterie ist nicht beschädigt worden und hat den Daumen an der Hand gehalten. „So ist er die ganze Zeit durchblutet worden“, pustet Beuckert tief durch und erklärt: „Die eine Ader, ein Nervenstrang sowie ein Hautfetzen von zwölf Millimetern haben für die Versorgung gesorgt. Der Rest ist ab den beiden Gelenkschalen zerquetscht worden.“

Als er bemerkt hat was geschehen ist, blieb Beuckert aber ganz cool. „Ich habe meiner Frau nur gesagt, sie solle den Krankenwagen rufen. Aber ich hatte keine Schmerzen.“ Auch ein Schock ist ausgeblieben. „Weil es auch nicht geblutet hat“, berichtet der 1,95 Meter Hüne. „Es hat sich ja nicht um einen glatten Schnitt, sondern um eine Abquetschung gehandelt. Und in diesem Moment haben sich die Arterien einfach zugezogen und es hat kaum geblutet. Unglaublich.“

Als der Krankenwagen in Hünxe eintraf, haben ihn die Notärzte gleich erkannt. „Sie meinten nur, dass ich ihn ja noch bräuchte“, ist Beuckert mit der Versorgung in der Hand-Chirugie des St. Barabara Krankenhauses in Duisburg-Neumühl mehr als zufrieden. Dreieinhalb Stunden dauerte der Eingriff. Aus dem Unterarm ist ihm ein Nerv entnommen und im Daumen wieder eingesetzt worden. Zudem ist die Extremität mit einem Draht fixiert worden. Und das Ärzte-Team um Abteilungsleiter Dr. med. Peter Preißler hat wohl ganze Arbeit geleistet. „Denn wenn ich durch den Gips auf die Fingerkuppe drücke, spüre ich etwas“, hofft Beuckert, dass der Daumen wieder anwachsen wird. „In vier bis fünf Tagen wird sich entscheiden, ob er dran bleibt, oder doch amputiert werden muss.“

Sven Beuckert (Foto: firo).

Doch der ehemalige Berliner, der seit nunmehr fünf Jahren das MSV-Trikot trägt, ist guter Hoffnung. „Ich habe den Eingriff nicht unter einer Vollnarkose durchführen lassen, sondern es wurde nur der Arm betäubt, weil ich entscheiden wollte, ob sie den Daumen abnehmen sollen“, war Beuckert die gesamte Zeit bei vollem Bewusstsein. Und während der OP lauschte er gespannt den Gesprächen der Spezialisten. „Sie haben mir alles erzählt. Und nach einer gewissen Zeit hat man gemerkt, dass die Ärzte zufrieden sind. Deshalb bin ich es auch.“

Dennoch steht seine sportliche Zukunft jetzt erst einmal in den Sternen. Sein Vertrag an der Wedau läuft am 30. Juni aus, einen neuen Verein hat der ehemalige Auer noch nicht gefunden. „Es hat bereits mehrere Gespräche gegeben, aber die liegen nun auf Eis“, weiß Beuckert, der im unterklassigeren Bereich noch einmal gespielt hätte. Allerdings steht auch ein Wechsel hin zum Torwart-Trainer auf seiner Agenda. „Es ist vieles denkbar, aber jetzt muss ich erst einmal gesund werden“, ist er seit sechs Monaten auch noch wegen anhaltender Rückenschmerzen krankgeschrieben. „Nächste Woche Freitag habe ich deswegen einen Termin beim Doc. Schlimmstenfalls wird mir dann einen Stück Knorpel zwischen dem fünften und sechsten Halswirbel entfernt. Aber das ist sehr gefährlich, deshalb versuche ich es mit Krankengymnastik und Muskelaufbau.“

Das Jahr 2009 ist bislang also alles andere als positiv für Beuckert verlaufen. „Ich hatte noch nie eine Verletzung und jetzt kommen diese beiden Geschichten zusammen. Das darf alles gar nicht wahr sein.“ RS wünscht gute Besserung!

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