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BVB: Die Auf- und Absteiger der Saison
Ein ganzes Team im Aufwind

BVB: Die Auf- und Absteiger der Saison
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Während der FC Schalke in der Sommerpause ein komplett neues Team zusammenstellen muss, können die BVB-Verantwortlichen der neuen Saison gelassen entgegenschauen.

Der Vorjahres-Kader bleibt weitestgehend unverändert, nur hinten wenigen Spieler stehen Fragezeichen. Kein Wunder, präsentierten sich viele schwarz-gelbe Kicker in der abgelaufenen Spielzeit doch stark formverbessert. Hier die Übersicht über die Auf- und Absteiger der Borussen und ein kurzer Ausblick auf das, was in nächsten Jahr für Jürgen Klopps Team möglich ist.

Aufsteiger

Die Suche nach schwarz-gelben Aufsteigern der abgelaufenen Saison fällt nicht schwer. Einer, der an dieser Stelle zuerst genannt werden muss, ist Neven Subotic. Als der Innenverteidiger vor einem Jahr aus Mainz kam, kannten ihn nur ausgewiesene Zweitliga-Experten. Mittlerweile steht der 20-Jährige in den Notizblöcken der englischen und italienischen Scouts ganz oben.

Das gleiche gilt für Jakub „Kuba“ Blaszczykowski, der in seinem zweiten Jahr beim BVB richtig aufblühte. Von Klopp zunächst in den Sturm, dann wieder ins rechte Mittelfeld beordert, war der Flügelflitzer an zehn Treffern der Dortmunder direkt beteiligt (drei Tore, sieben Vorlagen) und gehörte damit zu den Topscorern beim BVB.

Nicht ganz so effektiv, dafür aber ungemein clever und abgebrüht präsentierte sich Nuri Sahin in der zweiten Saisonhälfte. Auf der Basis harter, individueller Trainingsarbeit schaffte es der 20-Jährige, seine Defizite in punkto Schnelligkeit und Zweikampfhärte zu minimieren und sicherte sich so seinen Stammplatz im linken Mittelfeld.

Seinen festen Platz hat mittlerweile auch Felipe Santana gefunden. Nach einem schwachen Start mit vielen Anlaufschwierigkeiten steigerte er sich von Woche zu Woche. Der Brasilianer ist vielleicht die Überraschung der Saison.

Doch nicht nur die vier Youngster nutzten die abgelaufene Saison, um sich (wieder) in den Blickpunkt zu spielen. Auch Sebastian Kehl, Patrick Owomoyela, Roman Weidenfeller, Tamas Hajnal und Nelson Valdez zählen zu den Aufsteigern in einer starken Dortmunder Spielzeit.

Absteiger

Wenn eine Mannschaft von Platz dreizehn auf Rang sechs vorstößt, gibt es naturgemäß mehr Gewinner als Verlierer. Doch nicht alle Borussen profitierten von dem Aufschwung unter Jürgen Klopp, einige büßten gar deutlich an Stellenwert ein.

An Florian Kringe und Tinga führte etwa im Vorjahr noch kein Weg vorbei. Beide waren im Mittelfeld gesetzt und mussten kaum Konkurrenz fürchten. Das hat sich mittlerweile geändert. Gerade als der BVB in der Rückrunde zum Höhenflug ansetzte, fand sich das Duo auf der Ersatzbank wieder und war fortan die meiste Zeit zum Zuschauen gezwungen.

Noch deutlicher bergab ging es indes für Giovanni Federico, Antonio Rukavina, Diego Klimowicz , Marc-André Kruska, Delron Buckley und Markus Brzenska. Sie alle spielten unter Klopp keine Rolle mehr und wurden nach und nach aussortiert.

Während Buckley, Klimowicz, Kruska und Kovac wenigstens neue Klub fanden, kehren Federico, Brzenska und Rukavina zur neuen Saison - ohne realistische Aussicht auf Spielzeit - zum BVB zurück - es sei denn, es finden sich Abnehmer, die bereit sind, entsprechende Ablösesummen zu zahlen.

Problem

Gleich mehrere Problemfelder könnten sich in der neuen Saison ergeben.

Das vielleicht größte ist dabei die hohe Erwartungshaltung im Umfeld. Während die Konkurrenz mit prall gefüllten Geldbeuteln auf Shoppingtour geht, reichen die finanziellen Mittel beim BVB gerade einmal für ein paar kleinere Korrekturen (Feulner und Großkreutz).

Große Sprünge auf dem Transfermarkt, wie etwa die dauerhafte Verpflichtung von Kevin-Prince Boateng oder den Kauf des polnischen Sturmtalents Robert Lewandowski, lassen sich nur realisieren, wenn durch Spielerverkäufe Geld hereinkommt.

Eine Wiederholung des Erfolges der abgelaufenen Spielzeit dürfte äußerst schwer werden. Schnell könnte sich die Erwartung der Fans deshalb zu einer Druckkulisse aufbauen, wenn entsprechende Resultate zunächst ausbleiben sollten.

Problem Nummer zwei: Viele Kicker in den schwarz-gelben Reihen sind noch sehr jung und unerfahren (Subotic, Santana, Sahin, „Kuba“, Hummels). Formschwankungen, wie sie teilweise in dieser Spielzeit schon zu beobachten waren, sind deshalb zu erwarten und müssten durch die etablierten Kollegen abgefedert werden.

Problem Nummer drei: der Sturm. Mit Mohamed Zidan, Alex Frei und Nelson Valdez stehen derzeit nur drei Stürmer von Bundesliga-Format im Dortmunder Kader. Nicht umsonst bemühen sich die Borussen um den 20-jährigen Lewandowski. Sollte der Transfer nicht gelingen, wäre die Personaldecke im Angriff äußerst dünn.

Mit Christopher Kullmann, Daniel Ginczek und Bajram Sadrijaj stehen zwar Nachwuchstalente bereit. Ihre Tauglichkeit in Deutschlands Eliteliga müssen sie jedoch erst noch beweisen. Zukunft Vor der letzten Saison prophezeite man dem BVB einen Platz im gesicherten Mittelfeld. Eine Erwartung, die von Jürgen Klopp und seiner Mannschaft eindrucksvoll übertroffen wurde. Da es jedoch auf den letzten Metern nicht zum ganz großen Sprung - also zur Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb - reichte, werden die Borussen mit einigen Nachteilen gegenüber der Konkurrenz konfrontiert. Denn es fehlt an Geld, um den Kader punktuell zu verstärken und mit finanzkräftigeren Klubs wie Hoffenheim, Leverkusen oder Schalke mitzuhalten.

Doch das Aufrüsten der Tabellennachbarn könnte sich auch als Vorteil erweisen. Denn nicht alle Neuzugänge schlagen so ein, wie es etwa Subotic und Hajnal beim BVB getan haben. Und nicht jeder neue Trainer bringt so viel frischen Wind mit, wie es Klopp vor einem Jahr in Dortmund vorgemacht hat.

Da das Grundgerüst der Borussia erhalten bleibt und viele BVB-Kicker ihr Leistungslimit noch nicht erreicht haben, dürften sich die Dortmunder am Ende der kommenden Saison erneut in der oberen Tabellenhälfte wiederfinden. Eine Wiederholung des diesjährigen Erfolgs ist jedoch keineswegs gesichert und sollte vom Anhang nicht als selbstverständlich erachtet werden. Dafür ist die Konkurrenz, die zuletzt hinter dem BVB lag, zu stark.

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