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Duisburg: FCR auf dem Weg zum UEFA-Pokal-Sieg
Champagner kann kalt gestellt werden

Duisburg: FCR auf dem Weg zum UEFA-Pokal-Sieg
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Was für ein Auftritt des FCR 2001 Duisburgs im Hinspiel des UEFA-Women`s Cup gegen Swesda-2005 Perm im Tsentralnyi-Stadion von Kasan! Nach dem 6:0 (1:0)-Kantersieg steht die Mannschaft von Trainerin Martina Voss unmittelbar vor dem Gewinn des UEFA-Frauenpokals und damit vor dem größten Erfolg der bisherigen Vereinsgeschichte.

„Zum Ende war ich einfach nur noch fassungslos und sprachlos. Dieses Ergebnis konnte keiner erwarten. Es war einfach grandios“, rang Voss nach Abpfiff mit den Worten. Zweifel daran, dass das Rückspiel in der MSV-Arena am kommenden Freitag (19.30 Uhr) scheitern könnte, hat nach dem großartigen Auftritt der Duisburgerinnen wohl niemand. „Das wäre Quatsch. Wir haben schließlich die Qualität und den Charakter. Wir freuen uns auf eine große Fußballparty“, bemerkte Voss, die im Anschluss an die Begegnung direkt die telefonischen Glückwunsche von DFB-Präsident Theo Zwanziger entgegennahm, mit Vorfreude.

Die Basis für den Sieg bildete vor allem eine geschlossen hervorragende Mannschaftsleistung.

Überglücklich: Linda Bresonik und Inka Grings (RS-Foto: mmb).

Der FCR-Trainerin viel es schwer, die dreifache Torschützin Inka Grings, für die es die Treffer zehn bis zwölf im laufenden Wettbewerb waren, hervorzuheben: „Ich habe absolut gar nichts zu bemängeln. Die Mädchen sind geil drauf und haben immer weiter gemacht. Auch jede Spielerin auf der Bank hätte es verdient gehabt, auf dem Platz zu stehen.“

Die Duisburgerinnen, bei denen die angeschlagenen Annemieke Kiesel, die nur unter Schmerzmitteln auflaufen konnte, und Simone Laudehr in der Startelf standen, bestimmten von der ersten Minute an das Spielgeschehen und drückten den Russinnen ihr Tempo auf. Der erste Höhepunkt ereignete sich bereits in der zehnten Minute. Nach einem Handspiel von Alla Lishafai im Strafraum zeigte Schiedsrichterin Claudine Brohet auf den Elfmeterpunkt. Linda Bresonik scheiterte allerdings an der Swesda-Torhüterin Nadezhda Baranova, die den Schuss parieren konnte.

Wenngleich die FCR-Mädels sich eine Chance nach der anderen erspielten, wollte der Führungstreffer nicht gelingen. Fatmire Bajramaj, die häufiger die Seiten wechselte, startete immer wieder schnelle Konter. In der 16. Minute schoss Femke Maes knapp am rechten Torpfosten vorbei und auch Grings hatte in der 27. Minute fast die Führung auf dem Fuß. Ihr Freistoß streifte aber ebenso den Außenpfosten.

Während die Voss-Elf somit in der gegnerischen Hälfte brandgefährlich war, hatten die Russinnen in der Offensive ihre

Simone Laudehr, Inka Grings und Sonja Fuss (RS-Foto: mmb)

Probleme. Die Vierkette um Annike Krahn und Sonja Fuss ließ aber nichts anbrennen. Und auch Kiesel demonstrierte, wie wichtig sie für das defensive Mittelfeld ist.

Vier Minuten vor dem Pausenpfiff war dann es endlich so weit. Perfekt bedient von Kiesel hob die belgische Nationalspielerin Maes mit einem Schlenzer den Ball von der Strafraumgrenze über Baranova hinweg ins Netz – die mehr als verdiente Führung für den FCR 2001.

Nach dem Seitenwechsel, Voss brachte Anne van Bonn für die erschöpfte Kiesel, kam zunächst Swesda Perm etwas besser zurück in die Partie. Die Duisburgerinnen hatten Glück, dass Olesya Kurochkina den Ball nicht richtig traf (48.). In der 64. Minute bekam der FCR den zweiten Handelfmeter zugesprochen. Dieses Mal verwandelte die Kapitänin Grings eiskalt vom Elfmeterpunkt. Das 2:0 war auch gleichzeitig der Startschuss für das folgende Torfestival. Zunächst erhöhte Bajramaj kurz vor ihrer Auswechslung auf 3:0 (68.) und danach durften sich Maes (82.) und Grings (84. + 90.+1) erneut in die Torschützenliste eintragen.

„Der Gegner war spätestens nach dem 3:0 demoralisiert. Es war schon sehr beeindruckend, was die Mädels geleistet haben“, lobte Voss. Und der Gegner Swesda Perm? „Sie standen nicht umsonst im Finale, sie haben unter anderem Umea Ik im Halbfinale geschlagen, aber wir waren einfach richtig gut“, meinte die FCR-Trainerin. Einziger Wermutstropfen für das Rückspiel ist der Ausfall von Bresonik, die nach ihrer Gelben Karten für das große Finale gesperrt ist. Voss‘ abschließender Wunsch ist es, dass die Ränge in der MSV-Arena gut gefüllt sind. Daran dürften nach dieser Leistung aber keine Zweifel bestehen.

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