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VfB Hüls: Täuber, Rantzow und Yavuzaslan bleiben
Eine Lehrstelle für Klinsi

VfB Hüls: Täuber, Rantzow und Yavuzaslan bleiben
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Ein Hauch „Säbener Straße“ ist auch am „Badeweiher“ zu spüren. Denn Klaus Täuber kennt sie alle. Und deshalb ist ihm die Entlassung von Jürgen Klinsmann auch an die Nieren gegangen. „Es tut mir sehr leid für Jürgen.“

Kennen und schätzen gelernt hat Täuber den WM-Teamchef bei den Stuttgarter Kickers. „Er war gerade der Lehrling als ich Kapitän war“, erinnert sich der „Boxer“ an 1983, als Klinsi gerade das Fußball-Ein-Mal-Eins lernte. Und Täuber wäre nicht Täuber, wenn er trotz der Enttäuschung nach Klinsmanns Rauswurf keinen lockeren Spruch parat hätte. „Ich habe ihm damals gezeigt, wie es im Profibereich nach oben geht. Jetzt zeige ich es ihm als Trainer. Er kann beim VfB als mein ‚Co‘ anfangen.“

Dass Klinsmann die Lehrstelle antreten wird, ist unwahrscheinlich. Aber dafür steht fest, dass Täuber auch in der neuen Saison das Zepter in Hüls schwingen wird. „Ich bin keiner, der Verträge benötigt“, hat der ehemalige Schalker seine mündliche Zusage gegeben. „Mir macht es Spaß und der Verein ist sehr seriös aufgebaut. Man kann sich auf das Wort unseres Chefs Horst Darmstädter verlassen. Und das zählt.“ Täuber muss es wissen, denn in seiner langen Karriere hat er schon etliche Klubs erlebt. Und deshalb bleibt er auch trotz anderer Angebote dem VfB treu und geht somit in seine dritte Spielzeit.

Jürgen Klinsmann hat bei Klaus Täuber "gelernt".

„Ich bin in der glücklichen Position, dass ich mein Leben abgesichert habe und nicht auf einen hochdotierten Job angewiesen bin“, lehnt sich der Ex-Essener entspannt zurück. „Ich habe hier einiges aufgebaut. Mit dieser Mannschaft kann man noch viel erreichen. Außerdem liegt der Platz nur fünf Minuten von meiner Haustür entfernt. Deshalb habe ich nicht großartig nachgedacht, sondern zugesagt.“

Während viele seiner Kollegen einer Laufbahn in der Bel Etage entgegenfiebern, bleibt Täuber lieber bei den Amateuren. „In Regensburg hatten wir damals auch 10.000 Zuschauer“, ist es ihm auch egal, in Marl fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu arbeiten. „Natürlich ist der Reiz da, höherklassig zu trainieren. Aber dafür braucht man Beziehungen. Und ich habe noch nie eine Bewerbung herausgeschickt und werde es auch nicht machen“, hält Täuber nichts davon, sich anzubieten. „Natürlich wäre ich gerne in den Profibereich gegangen, aber nach 19 Jahren bei den Amas kann ich sagen, dass es mir Spaß macht, die jungen Leute auszubilden.“ Und das mit Erfolg. Sergio Pinto, Tamasz Hajnal, Christofer Heimeroth, Sascha Wolf oder Filip Trojan sind allesamt durch seine Schule gegangen.

Und die scheint so gut zu sein, dass auch beim VfB die Stammkräfte bleiben wollen. So auch Keeper Tobias Rantzow und Allrounder Engin Yavuzaslan, die ihre Kontrakte verlängert haben. „Die Gespräche laufen gut“, geht Täuber davon aus, die Mannschaft zusammenzuhalten. „Ich kenne die Jungs und sie werden bleiben. Außerdem hat man in Marl ja auch nur wenig Perspektiven.“ Denn der Nachbar aus Schermbeck muss Zwangsabsteigen und Wattenscheid hat enorme Finanzprobleme. „Es gibt nicht mehr viele Vereine aus Westfalen, die so gut strukturiert sind.“

Um den eigenen Klassenerhalt macht er sich indes keine großen Sorgen. „Eigentlich fängt unsere Saison jetzt erst an, denn vorher hatten wir nur die Spiele gegen die Top-Teams.“ Und seitdem es gegen Klubs auf Augenhöhe geht, fährt der VfB auch wieder die dringend benötigten Dreier ein. Täuber legt energisch nach: „Wenn man sich die Regionalliga anschaut, straucheln die West-Vereine wie Kleve, Bochum, Schalke oder Gladbach. Deshalb muss man auch mit sechs Absteigern rechnen. Dafür müssen wir zwar noch ein bisschen aufholen, aber das schaffen wir.“

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