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RWE: Der Middendorp-Ton wird bereits unangenehmer
Absage an "Albernheiten"

RWE: Der Middendorp-Ton wird bereits unangenehmer
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Ernst Middendorp ist die verkörperte Absage an Ruhe und Beschaulichkeit.

"Es geht jetzt darum, das schnell zum Ausdruck zu bringen, was gut und schlecht ist." Michel Harrer erlebte das am eigenen Leib. "Ich habe ihn zum Duschen geschickt und ihm klar gemacht, mich in Ruhe zu lassen", erklärte Middendorp ungerührt. Am heutigen Donnerstag soll Harrer wieder auf dem Feld stehen: "Er erhält eine neue Chance, es gab ein Gespräch", lautet die Ankündigung. Harrer ist nicht der einzige Akteur, dem die Ohren klingelten, auch Haluk Türkeri hatte sein Erlebnis.

"Mit direkter Ansprache muss jeder klar kommen", betont Middendorp, "so lange ich mit einem Akteur rede, plane ich mit ihm, erst wenn ich nicht mehr mit ihm rede, dann war es das." Oder anders formuliert: "Jetzt kommt ein neuer Trainer, der eine hat dort Schiss, der andere dort. Die Spieler haben es nicht für möglich gehalten, dass jemand kommt, der sich so deutlich ausdrückt. Ich werde das brutal nutzen."

Stefan Kühne (Foto: mmb).

Auch mit Stefan Kühne wurde geredet, weil sein Gelb-Rot in Worms Middendorp gewaltig auf den Keks ging. An Kai von der Gathen wurde ebenfalls das Wort gerichtet. Bei dem einen monierte der Fußballlehrer das "Rumhacken im Mittelfeld", beim anderen "das unnötige Foul" vor dem Wormser Tor durch Michael Anicic, "wir hatten so was vorab angemahnt."

Ein 18-Jähriger, dem vielleicht noch viel offen steht, wurde von einem 34-Jährigen, der viel zu viel in seiner Karriere verschenkte, abgezockt. Middendorp sah "ein ungleiches Duell." Sein Zwischenfazit: "Eine klare Richtung ist notwendig, eine deutliche Ansprache, dass Team und einzelne Spieler so nicht agieren können."

Der Ton von Middendorp wird scharf, wenn er darüber spricht. Er spricht über "ein gewisses Manko", mahnt an, dass "nicht genügend Aggressivität herrscht", dass die Atmosphäre "dahin plätschert." Middendorp fordert, "die Truppe muss sich auch selbst regulieren, vom Nebenmann muss das kommen." Wenn nicht, wird die begriffliche Bissigkeit noch zunehmen. Middendorp: "Da kann ich überhaupt nicht drauf, das sind für mich kleine Albernheiten."

Foto: firo.

Thomas Strunz, Geschäftsführer Sport, wird Middendorp nicht stoppen. "Es wurden in der Vergangenheit bestimmte Dinge nicht eingefordert, deshalb sitzt Ernst Middendorp jetzt hier." Der für Michael Kulm kam, dem ja immer nachgesagt wurde, zu anständig zu sein. "Ich erkenne schon veränderte Prozesse", gibt Strunz zu, "das ist wichtig, insbesondere für das anstehende Pokalspiel."

Gegen Wuppertal - der Einzug in die 1. DFB-Pokal-Hauptrunde soll geschafft werden. Strunz: "Der positive Weg, den der Klub jetzt geht, muss auf den Platz. Es geht um Kontinuität, unsere Einzelqualität ist groß. Was fehlt, ist die Teamleistung. Wir kriegen unsere 300 PS nicht auf die Straße."

Das soll in der Zukunft - so bereits am nächsten Sonntag zuhause gegen Münster - anders werden. Auch unterstützt durch neuen Sprit im Tank. "Wer nicht lernfähig ist, ist nicht zu gebrauchen, egal ob 18 oder 32", positioniert sich Middendorp.

Zwar sagt der Coach "Kontrakte verdienen Respekt", gleichzeitig sagt aber Strunz: "Verträge spielen keine Rolle, keiner hat einen Freifahrtschein, hier aufzulaufen." In diesem Zusammenhang berichtet Middendorp von einem Treffen am Düsseldorfer Flughafen, es ging um Infos über den Spielermarkt, "im In- und Ausland".

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