MSV: JHV - Hellmich wehrt sich gegen Betrugsvorwurf

„Diese Leute haben meinen guten Ruf angekratzt“

Dabei wurde bereits im Vorfeld für genügend Zündstoff gesorgt.

Denn ein Mitglied ist der Meinung, dass es Defizite im Vorstandsbericht 2008 gebe. Hellmich habe demnach von 750.000 Euro Eigenkapital gesprochen, wobei der Verein einen Fehlbetrag von 1.990.344 Euro haben soll. Zusammen mit seinem Rechtsanwalt Dr. Klaus Ulrich Groth vertritt der Kläger die Meinung, dass damit der Entlassungsbeschluss des Vorstandes unwirksam sei. Und deshalb wird auch am 2. April vor der 8. Zivilkammer des Landgerichtes Duisburg (Aktenzeichen 8 O 420/08) eine Anhörung stattfinden.

Noch vor dem offiziellen Teil wies Walter Hellmich, der seit sieben Jahren „Boss“ der „Zebras“ ist, die Betrugsvorwürfe in einer persönlichen Erklärung entschieden zurück: „Das ist eine bodenlose Frechheit. Diese Leute haben meinen guten Ruf angekratzt.“

MSV-Anwalt Dr. Gerd Gewaltig hielt die Klage ebenfalls für unbegründet. „Deshalb sehen wir dem Gerichtstermin auch gelassen entgegen“, ist Hellmich der Überzeugung, keine falschen Zahlen genannt zu haben. „Da wurde der eingetragenen Verein mit der Fußball KGaA verwechselt“, schüttelt der Firmenchef den Kopf.

Und aus diesem Grund strich er die aktuellen Ergebnisse des Geschäftsjahres 2007/2008 auch noch einmal explizit heraus. Demnach habe der Verein einen Gewinn von 234.000 Euro erwirtschaftet, mit denen weitere Investitionen wie beispielweise Kunstrasenplätze in Angriff genommen werden können. Positive Zahlen hatte der Bauunternehmer auch bei der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) zu verkünden. Zum 30. Juni 2008 habe der Profi-Spielbetrieb einen Gewinn von 3,1 Millionen Euro vor Steuern erzielt.

Wie es auch sei, die rund 350 anwesenden Mitglieder interessierte dieses Thema kaum, denn Hellmich genießt nach wie vor das Vertrauen. Und deshalb gingen die Fans schnell zu ihren Problemen über und stellten die brennendsten Fragen: „Was ist mit den Vertragsverlängerungen von Peter Neururer, Bruno Hübner und den Spielern?“ Doch Hellmich konnte keinen Vollzug vermelden. „Es ist noch zu früh, denn niemand weiß, wohin unser Weg führen wird.“

Aber Hübner hofft, dass spätestens bis zum Wochenende die Tinte unter den Verträgen von Olcay Sahan und Olivier Veigneau trocken ist. „Es sieht ganz gut aus“, frohlockte der Manager, der sich am Donnerstag zusammen mit Neururer und Hellmich auch über seine Zukunft im Verein unterhalten wird.