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Bochum II: Trainer Nico Michaty im Interview
"Für Siege gibt es keinen Ersatz"

Bochum II: Trainer Nico Michaty im Interview
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Die wenigen freien Feiertage verbrachte Nico Michaty in Barcelona, wo er den Fußball für kurze Zeit komplett ausblendete.

"Ich konnte ein bisschen abschalten und den Akku wieder aufladen", betont der Trainer des VfL Bochum II. Sein Zusatz: "Gedanken macht man sich auch dann immer." Eine gute Grundlage also, den sympathischen Coach zu einer Bilanz der Hinrunde zu bitten.

Nico Michaty, wie fällt Ihr Fazit der ersten Saisonhälfte aus?

Wir sind gut gestartet, hatten auch eine gewisse Euphorie, ein eingespieltes Team und keine Verletzten. So entwickelte sich ein Lauf, bis mit der unglücklichen Niederlage gegen Mönchengladbach II ein Knick hineinkam. Danach sind wir ein bisschen in einen Strudel geraten.

Woran lag es, dass man sich so schwer daraus befreien konnte? Gerade bei einer jungen Mannschaft fehlt schnell das Selbstvertrauen, wenn es mal nicht so läuft, hinzu kamen personelle Probleme. So überwintern wir auf einem Abstiegsplatz.

Haben die Spieler Ihre Warnungen nach dem starken Auftakt überhört?

Ich kann niemandem vorwerfen, dass er nicht alles gegeben hat. Bei einem jungen Team ist es irgendwo normal, dass die Konstanz fehlt. Man ist sehr abhängig von Erfolgserlebnissen. Für Siege gibt es keinen Ersatz.

Was ist das Hauptmanko Ihrer Truppe?

Wir haben mehr Tore als Spitzenreiter Kaiserslautern geschossen, aber auch die zweitmeisten bekommen. Das eine wollen wir beibehalten, an dem anderen müssen wir in der Vorbereitung arbeiten.

Wie wollen Sie die Defensive verbessern?

Wir haben zwar viele individuelle Fehler gemacht, aber die Abwehrarbeit fängt schon bei den Stürmern an. Wir haben sehr viele Offensivspieler auf dem Platz, aber teilweise haben wir uns auch naiv verhalten. In der Regionalliga hat man eine andere Qualität, da werden die Fehler häufiger bestraft.

Wie bewerten Sie die aktuelle Situation?

Wir befinden uns mitten im Abstiegskampf, das ist keine Frage. Wir müssen alles daran setzen, dass wir so schnell wie möglich da rauskommen, auf jeden Fall aber bis zum 34. Spieltag. Es wird schwer, aber wir werden das schaffen.

Die meisten Ihrer Spieler standen seit der Jugend immer oben...

Die Situation ist für alle ungewohnt. Im Erfolg lief vieles von allein. Jetzt erleben viele zum ersten Mal eine Phase, in der es nicht so gut klappt und wo man einen anderen Drück spürt. Das ist aber wichtig für jeden Einzelnen, weil man das im Laufe der Fußballerkarriere noch häufiger erleben wird. Ich hoffe, dass wir gestärkt aus dieser Situation hervorgehen.

Gab es Akteure, die Sie positiv überrascht haben?

Heinrich Schmidtgal hat eine sehr gute Hinrunde gespielt, auch wenn am Ende die Kraft ein bisschen nachgelassen hat. Patrick Fabian hat einen großen Schritt nach vorne gemacht, die beiden waren richtig konstant in ihren Leistungen. Zudem haben Roman Prokoph und Alex Neumann ihre Tore gemacht.

Da konnten Sie sich sogar den Luxus erlauben, Goalgetter Sami El-Nounou zeitweise auf die Bank zu setzen...

Roman, Alex und Sami haben alle ihre Qualitäten, das sieht man auch an unserem Torverhältnis. Ich bin froh, dass wir die Jungs haben. Es ist wichtig, dass man da nicht zu sehr von einem einzelnen Akteur abhängig ist. Zudem drängen Akteure aus der eigenen A-Jugend nach...

Wir haben da einige gute Talente wie Ilkay Gündogan, Stefan Schattauer, Güngör Kaya und Kevin Vogt. Es ist unsere Aufgabe, sie heranzuführen und zu schauen, inwiefern wir sie schon punktuell einbauen können. Von daher müssen wir nicht unbedingt mehrere Spieler verpflichten.

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