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1860: Löwen feuern Göktan wegen Kokainmissbrauchs
"Wir sind zu einer solchen Maßnahme gezwungen"

1860: Löwen feuern Göktan wegen Kokainmissbrauchs
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Für "Kaiser" Franz Beckenbauer war Berkant Göktan einst "das größte Talent im deutschen Fußball", doch zehn Jahre später steht der Deutsch-Türke nach seiner fristlosen Entlassung bei Zweitligist 1860 München wegen Kokainmissbrauchs vor den Trümmern seiner Karriere.

Der Drogenkonsum fiel durch eine von den Löwen angeordnete Analyse einer Urinprobe des 27-Jährigen auf. Bei einer offiziellen Dopingprobe war der Stürmer nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zuvor noch nicht aufgefallen.

Laut der offiziellen Verlautbarung des Klubs hatte Göktan das Angebot der Münchner, seinen erst im Sommer bis 2011 verlängerten Vertrag ruhen zu lassen und zusammen mit dem Verein eine Lösung der Drogenproblematik anzustreben, abgelehnt. In der Folge sahen die Verantwortlichen keine Alternative zur sofortigten Auflösung des Kontraktes. Weitere Einzelheiten gaben die Münchner nicht bekannt. "Wir sind zu einer solchen Maßnahme gezwungen, so traurig das ist. Es geht jetzt nicht mehr um den Spieler, sondern um den Menschen Berkant Göktan. Aus diesem Grund und mit Blick auf die persönliche Bedeutung bitten wir um Verständnis, dass sich der Verein jetzt nicht weiter zu dem Thema äußert. Wir wünschen und hoffen, dass Berkant Göktan sein Leben wieder in den Griff bekommt", erklärte 1860-Geschäftsführer Stefan Reuter.

Göktan, der zuletzt immer wieder mit öffentlichen Spekulationen über angebliche private Probleme konfrontiert wurde, wollte sich nicht zu den Geschehnissen äußern. Stattdesen ließ der Angreifer, der in 37 Zweitligaspielen 20 Tore erzielte und von den 1860-Fans vor rund einem Jahr zum "Löwen der Saison 2006/07" gewählt worden war, durch seinen Anwalt ein Schreiben veröffentlichen, in dem er den Missbrauch eingesteht. "Herr Göktan bedauert außerordentlich die Gründe, die zur fristlosen Kündigung geführt haben und entschuldigt sich beim Verein und den Fans. Über Einzelheiten äußert er sich zur Zeit nicht. Er weist lediglich darauf hin, dass sein Verhalten auf eine schwierige Lebenssituation zurückzuführen ist. Hinsichtlich des Angebots des TSV 1860 München ist es zu keiner Einigung gekommen, was Herr Göktan bedauert", heißt es in der Verlautbarung.

Aus der Mitteilung geht zudem hervor, dass sich der im Jahr 2006 vom 1. FC Kaiserslautern nach München gekommene Göktan bereits in Therapie begeben hat und wieder ins Profigeschäft zurückkehren möchte: "Er wird die begonnene Therapie fortführen und hofft nach erfolgreichem Abschluss auf ein baldiges Comeback."

Göktan hat in der laufenden Saison noch kein Punktspiel für die Löwen bestritten. Anfang Juli war der Angreifer, der aus der Jugend des deutschen Rekordmeisters Bayern München hervorgegangen war und der außerdem für Arminia Bielefeld, Borussia Mönchengladbach sowie Galatasaray Istanbul spielte, in eine Glasscherbe getreten. Deshalb musste Göktan mehrfach operiert werden. Im August nahm der Publikumsliebling wegen eines Erschöpfungssyndroms zusätzlich eine Auszeit. Göktan ist nicht der erste Profi, der wegen Kokainkonsums für negative Schlagzeilen sorgt.

Auch der argentinische Superstar Diego Maradona und der rumänische Stürmerstar Adrian Mutu mussten ihren Kokainmissbrauch eingestehen. Den größten Wirbel wegen Drogenmissbrauchs im deutschen Profi-Fußball verursachte Christoph Daum, der aufgrund seines Kokainkonsums seinen anvisierten Posten als Bundestrainer nicht antreten durfte.

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