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NRW-Liga: Ulli Potofski präsentiert die Klasse bei NRW TV
Große Bühne für kleinen Fußball

NRW-Liga: Ulli Potofski präsentiert die Klasse bei NRW TV
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Als Chef der RTL-Sendung Anpfiff hat ein Bergmannssohn die fußballerische Berichterstattung in Deutschland wie kaum ein Anderer geprägt: Ulli Potofski. Das ist 16 Jahre her, inzwischen präsentiert der Premiere-Kommentator, Bambi-Preisträger und bekennende Schalke-Fan nebenbei zweimal wöchentlich „Halbzeit Spezial“, ein viertelstündiges Format rund um die NRW-Liga. RevierSport sprach mit der Kultfigur aus Gelsenkirchen.

Am Donnerstag Abend gab es die fünfte Auflage von Halbzeit Spezial. Sie berichten über die Begegnungen aus der NRW-Liga und sprechen mit Akteuren und Funktionären aus dem Amateurfußball. Wie kommt man auf eine solche Idee? Die trage ich schon ziemlich lange mit mir herum. Vielleicht ist das ja auch ein Gegenentwurf zu dieser perfekten und inszenierten Show auf der großen Fußballbühne. Allerdings müssen und wollen wir die Kirche im Dorf lassen. Wir machen eher so etwas wie „Volksbühne“, mit arg bescheidenen Mitteln. Von daher sollte man das auch durchaus mit einem kleinen Augenzwinkern sehen. Wir gehen schon mit einem gewissen Spaßgedanken an die Sache heran. Aber: Wir nehmen jeden einzelnen Spieler ernst, das ist wichtig.

Und wie kommt es an? Die Resonanz ist da, egal ob aus Wattenscheid, Köln oder Schermbeck. Wir bekommen zahlreiche, positive Rückmeldungen, die uns zeigen, dass die Vereine und Fans sich verstanden fühlen.

Der Spaßfaktor ist groß, dennoch zählen aber sicherlich auch wirtschaftliche Faktoren, oder? Auch wenn NRW TV nur ein kleiner Sender ist und wir mit sehr viel Herzblut an die Sache herangehen, am Ende zählen auch bei uns nackte Zahlen. Das ist leider so in diesem Geschäft. Natürlich versuchen wir über persönliche Kontakte etwas auf die Beine zu stellen, suchen Sponsoren und Förderer, was uns für den Anfang auch gelungen ist. Sie beschäftigen sich seit vielen Jahren mit dem professionellen Fußball aus Schalke, Dortmund, Bayern und co., alles wird groß und bunt medial aufbereitet. Jetzt sprechen Sie mit einem Spieler des Delbrücker SC über seinen Platzverweis oder zeigen Bilder aus der Fanszene von Germania Dattenfeld... Das Eine schließt das Andere ja nicht aus. Ich bin immer noch für Premiere am Wochenende in der ersten und zweiten Liga unterwegs. Aber warum soll man nicht über Westfalia Herne, Fortuna Köln oder Wattenscheid 09 berichten? Ich glaube sogar, dass es im Amateurfußball unzählige Geschichten gibt, die mindestens genau so schön zu erzählen sind. Dass man damit keine Millionen erreichen wird wissen wir auch, aber es geht doch um Fußball und die Geschichten, die am Spielfeldrand entstehen. Da ist es mir egal, ob ich über die fünfte Liga oder die Champions League berichte. Kann ein Format wie Halbzeit Spezial, wo die Fußball-Basis präsentiert wird, der Zweiklassengesellschaft entgegenwirken? Ich gehe noch weiter: Meine Wunschvorstellung wäre es, dass man vielleicht sogar aus beiden Bereichen die Protagonisten an einen Tisch holt, dann sprechen Fred Rutten und Klaus Täuber über ihre Nöte und Sorgen, und tauschen sich aus. Die Distanz zwischen den Profis und den normal sterblichen Fußballfans ist teilweise so dermaßen groß, ich denke das könnte zu einem Problem für den Fußball werden. Vielleicht kann man dem ja auf diese Art und Weise irgendwie entgegenwirken.

Bei BW Gelsenkirchen haben Sie Ihre Leidenschaft für Fußball entdeckt, die Sie dann auch zu Ihrem Beruf gemacht haben. Ein Blick auf die 35 Jahre, die Sie inzwischen im Geschäft sind, was ist hängen geblieben? Fußball ist für mich wichtig, aber nicht das wichtigste im Leben. Man kann sich prima mit Fußball beschäftigen, aber man darf den Blick über diesen fußballerischen Horizont hinaus nicht vernachlässigen. Ich habe in der ganzen Welt Dinge gesehen, die wahrscheinlich nur sehr wenige Menschen erlebt haben - wie etwa die Katastrophe im Heysel-Stadion, 1985, als fast 40 Menschen ums Leben kamen. Ich weiß, wie wichtig der Fußball für die Gesellschaft ist, aber, und das ist mein Rückschluss aus den 35 Jahren: Nehmt den Fußball nicht ernster, als er

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