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ETB: Neuzugang von Werder will "oben dran" sein
"Es geht darum, jedes Match zu gewinnen"

ETB: Neuzugang von Werder will "oben dran" sein
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Der Mann hat den weitesten Weg aller Neuzugänge: John Werner wechselt aus der U21 des SV Werder Bremen zum ETB. Ligatechnisch verbessert sich der 23-Jährige auf jeden Fall. Der Unterbau der Weserstädter agiert in der Verbandsliga.

Die Frage liegt auf der Hand, warum er nicht zur Düsseldorfer Fortuna gewechselt ist, schließlich ist sein Vater Wolf dort Sportlicher Leiter. "Ich hatte die Erfahrung bei Werder, dort arbeitete ich unter ihm. Ich wollte davon weg." Vorteile hat man als Sohn durchaus, allerdings nicht nur. Werner: "Es gibt auch Nachteile, oft wird gesagt, der spielt nur, weil sein Vater da sitzt."

Das blüht ihm beim ETB nicht, mit Neu-Coach Klaus Berge sind keine verwandtschaftlichen Bindungen bekannt. "Es lief alles über meinen Vater", schmiedete der ehemalige Mönchengladbacher Profi-Trainer das Wechseleisen. "In Bremen spielte und lebte ich seit 1996. Ich wollte ein Veränderung, da ich auch nicht weiter kam." Mit in vier Tagen 24 Jahren im eigenen Haus nicht nach oben zu kommen, ist ein deutliches Zeichen, die Koffer zu packen. "Ich hatte Angebote aus der gleichen Liga, aber die Klasse ist nicht so stark." Die Qualität der neuen NRW-Gruppe dürfte weitaus höher sein. Werner: "Der ETB ist für mich die richtige Entscheidung."

Am Uhlenkrug heißt die Rolle von Werner nun "Sechser". "In Bremen haben wir mit der Raute gespielt. Vielleicht spielen wir beim ETB mit zwei Sechsern, einer offensiven und einer defensiven Variante." Berge wird es wissen. Der Eindruck der Neuverpflichtung ist bisher sehr gut. "Ich führte ein sehr gutes Gespräch mit dem Trainer", blickt Werner zurück, "das führt sich so fort. Ich kann nur Positives berichten, negative Aspekte habe ich bislang nicht erfahren." Das soll so bleiben. Und über den Kader? "Das Team ist wirklich in Ordnung. Ich habe recherchiert, woher die Kollegen alle kommen. Das ist schon eine gute Truppe." Werner will seinen Teil zur Klasse der Auswahl beitragen - bis 2009, alles ohne Optionen. "Danach schauen wir weiter."

In der neuen Liga will der ETB durchaus auftrumpfen, allerdings ohne am Ende, wie in der abgelaufenen Spielzeit, durchgereicht zu werden. "Es geht darum, jedes Match zu gewinnen", startet Werner grinsend. Dann würde man aufsteigen, nichts anderes bleibt einem übrig. Werner: "Sagen wir so: Wir denken von Spiel zu Spiel." Zwei Aussagen, die eher um die wirklichen Ambitionen herumschleichen. Werner: "Natürlich wollen wir nicht nur im Mittelfeld mitspielen." Schon konkreter, es geht doch. Und dann noch mehr Inhalt: "Es geht darum, oben dran zu sein, ob es dann reicht, ist eine andere Frage."

Dafür wird der gelernte Steuerfachangestellte ("so trocken, wie das klingt, ist das nicht") vornan gehen. "In Bremen war ich Kapitän, ich bin schon einer, der auch was sagt." Duckmäuser benötigt Berge bestimmt nicht. Aktuell wohnt der Akteur bei Vater und Mutter in Düsseldorf. Parallel plant er den Start eines BWL-Studiums (Abschluss "Bachelor"), entweder in Essen oder in der NRW-Landeshauptstadt. "Wichtig war für mich meine Ausbildung vorab, dadurch habe ich etwas in der Tasche", beweist er den Blick über den Tellerrand.

Apropos Blick, der schweift auch weiterhin in Richtung Stadtstaat Bremen. Nicht zu den bekannten vier Musikanten, sondern zu Freundin Irina. Stichwort Fernbeziehung! "Wir haben beide wenig Zeit." Das Telefon glüht in der erst knapp vierwöchigen Liaison. Die mit dem ETB gilt jetzt für zwölf Monate.

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