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Recklinghausen: Peters Anders als Kruse-Nachfolger
"Eine komfortable Situation"

Recklinghausen: Peters Anders als Kruse-Nachfolger
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Drei Jahre war es relativ still um Peter Anders. Nach seinem nicht gerade erfreulichen Intermezzo bei Horst-Emscher verordnete sich der 58-Jährige eine Pause als Linien-Chef. "Ich habe drei Jahre lang in der Fußballschule von Ingo Anderbrügge gearbeitet. Es hat Spaß gemacht, mit jungen Menschen zu trainieren. Aber jetzt hatte ich Lust, wieder eine Vereins-Aufgabe zu übernehmen", sagt der einstige Erkenschwicker. RevierSport unterhielt sich mit dem künftigen FC 96-Coach.

Peter Anders, die Tatsache, dass Thomas Kruse die Saison als Trainer zu Ende führt, ermöglicht Ihnen die Gelegenheit, sich das Team anzusehen und Informationen über die Liga zu sammeln. Ein Vorteil, oder? Ich sehe das durchaus als komfortable Situation, weil ich mir ein entsprechendes Bild machen kann. Ich kann schauen, wo es im Kader zwickt, auf welchen Positionen wir etwas tun müssen und mit wem wir weiter zusammenarbeiten wollen. Selbstverständlich bekommt man auch gleich einen Liga-Überblick. Was sind Sie für ein Trainer-Typ? Ich bin schon ein Taktikfuchs, bevorzuge dabei das offensive Verteidigen. Man muss den Gegner rechtzeitig unter Druck setzen, schnell nach vorne umschalten, dazu vernünftigen, attraktiven Fußball bieten und zügig in die Spitze spielen. Aber dazu braucht man natürlich Leute. Die Achsen müssen gut besetzt sein. Damit meine ich die zentrale Defensiv-Position, das Mittelfeld und eine gute Spitze. Der Rest ist wie beim Tannenbaum. Wichtig ist, dass der Block steht.

Als Neuling steht der FC 96 im Mittelfeld der Tabelle. Eigentlich dürfte nichts mehr anbrennen.. Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft nichts mehr mit dem Abstieg zu tun bekommt, wobei man sich nie zu sicher sein darf. Die Rückrunde ist für einen Aufsteiger immer schwer. Wenn man in Bedrängnis kommt, dann kann es noch Mal knifflig werden.

Ihr künftiges Team spielt vor leeren Rängen, die 120er-Marke wird selten übertroffen. Lässt sich da etwas machen? Ich habe fünf Jahre bei der SG Hillen gearbeitet, kenne deswegen die Recklinghäuser Szene. Das ist einfach keine fußballbegeisterte Stadt. Hinzu kommt, dass die Masse zu den Bundesligisten Bochum, Schalke und Dortmund strömt. Durch die eingeführten Sonntags-Spiele in der Bundesliga wird den Amateur-Clubs noch mehr Kundschaft entzogen. Die Zahlen sind allgemein rückläufig, da muss man nur Mal nach Erkenschwick oder Hüls gucken. Mit diesen Problemen haben eigentlich alle Amateure zu kämpfen.

Die Kommandobrücke um Jürgen Siedelhofer und Sport-Chef Wolfgang Erdbrügge hat mittelfristig die NRW-Liga ins Auge gefasst... Sicher ist das ein interessantes Ziel, aber um da rein zu kommen, muss der Etat schon ziemlich angehoben werden. Da musst du schon mit mehr Geld arbeiten und Spieler auch aus anderen Regionen holen. Auf der anderen Seite werden auch reichlich Akteure auf dem Markt sein, weil im Sommer die Ligen-Reform eintritt. Der eine oder andere sollte sich überlegen, ob er eine regelmäßige Aufwands-Entschädigung bekommt oder zu einem Club wechselt, der seine Versprechen nicht einhalten kann. Da gibt es ja Negativ-Beispiele genug.

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