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Bochum: Mimoun Azaouagh lobt "sympathisches Umfeld"
"Team akzeptiert mich"

Bochum: Mimoun Azaouagh lobt "sympathisches Umfeld"
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Es ist schon kurios. Als "Zwetschge" Misimovic noch beim VfL spielte, da wünschten den Spielmacher viele Anhänger zum Teufel. Doch seitdem der "Zehner" den Klub im Sommer verlassen hat, ist die Spielmacher-Position gänzlich verwaist. Zwar gelang es dem Trainer, die Last der Offensive auf mehrere Schultern zu verteilen, aber hin und wieder vermisst man einfach den genialen Pass, den Geniestreich.

Und weil dem Coach auch in der Hinrunde zu viele Bälle im Mittelfeld leichtfertig verloren gingen, schien der Transfer eines Spielmachers eigentlich nur eine Frage der Zeit. Doch mit leerer Brieftasche einzukaufen, das gestaltet sich nicht immer einfach. Um so glücklicher der Umstand, dass Mimoun Azaouagh seine im Herbst gefasste Meinung ("Ich lasse mich nicht mehr ausleihen!") geändert hat und ein Ausleihgeschäft nach Bochum absegnete. Zwei Wochen ist der U-21-Nationalspieler jetzt beim VfL und verrät: "Vom ersten Tag an war ich quasi ein anderer Mensch. Ich fühle mich sehr wohl. Hier gibt es ein sehr sympathisches Umfeld, ich bin gut aufgenommen worden. Das Team akzeptiert mich, es passt einfach alles."

Vorbei die Leidenszeit auf Schalke, wo der Techniker mit S04-Coach Mirko Slomka überhaupt nicht zurecht kam und deshalb die Flucht ergriff. Azaouagh: "Marcel Koller hat klare Vorstellungen mit mir, sonst hätte er mich ja auch nicht geholt." Einen Vergleich mit "Zwetschge" Misimovic allerdings hält er für falsch: "Das ist doch ein klassischer Zehner. Ich denke, dass ich dagegen nicht auf der Zehn klebe und im Mittelfeld alles spielen kann." Dabei gesteht er schon ein, dass er sich in der Rolle der hängenden Spitze am wohlsten fühlt. Doch letztlich "ist das ganz allein die Entscheidung des Trainers".

In den Tagen von Campoamor fällt es auf, dass Mimoun Azaouagh bei den Mahlzeiten immer der erste ist, der sich vom Speisesaal in Richtung Unterkunft verabschiedet. RevierSport verriet er, warum: "Ich bin platt, quäle mich derzeit von Training zu Training und schöpfe deshalb jede Minute aus, um mich zu erholen." Dass er ein halbes Jahr lang so gut wie keine Spielpraxis sammeln konnte, macht sich jetzt doppelt bemerkbar: "Kein Training der Welt kann einen Spieleinsatz ersetzen." Deshalb stellte er schon nach seinem ersten 90-Minuten-Einsatz gegen Hoffenheim fest: "Ich brauche noch zwei, drei Spiele über 90 Minuten, um dahin zu kommen, wo ich mal war."

Mimoun Azaouagh, der mit seiner Freundin in Essen lebt, will sich derzeit ausschließlich mit der Gegenwart beschäftigen. Der Mittelfeldspieler, der im Anschluss an das Engagement beim VfL bis zum 30.6. noch einen Ein-Jahres-Vertrag in Schalke besitzt: "Was danach passiert, weiß ich noch nicht. Unter dem jetzigen Trainer kann ich mir nur schwer vorstellen, nach Schalke zurückzukehren. Aber vielleicht kann ich ja in Bochum bleiben."

Der Techniker, der sein Zimmer mit Anthar Yahia teilt, ist heiß auf die Rückrunde: "In der Winterpause habe ich immer wieder Hallenfußball gespielt, weil ich es ohne Fußball nicht ausgehalten habe. Jetzt brenne ich auf das erste Spiel gegen Bremen." Dass er bei dieser Aussage den einen oder anderen erstaunten Blick einfängt, kann er noch nicht verstehen. Aber die Bilanz des VfL an der Weser ist ja auch ein Kapitel für sich.

Selbstkritisch beschäftigt sich Azaouagh mit seiner Leistung gegen Hoffenheim: "Okay war sicher mein Wille, über die volle Distanz zu gehen, meine Laufbereitschaft und mein robustes Zweikampfverhalten. Allerdings hätte ich den einen oder anderen Fehlpass sicherlich vermeiden können. Aber beim ersten Spiel über 90 Minuten gegen einen so starken Gegner, da fehlt es dann schon auch am Timing."

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