Sieben Zugänge konnte Rot-Weiß Oberhausen in dieser Saison bereits präsentieren. Neben den Eigengewächsen Rinor Rexha, Mike Jordan und Ahmet Malik Uzun (alle eigene U19) kamen vier externe Neue in Person von Patrick Bade (Borussia Mönchengladbach II) Cihan Özkara (SC Verl), Shaibou Oubeyapwa (1. Göppinger SV), Christian März (SV Rödinghausen), Dario Schumacher (Bonner SC), Philipp Eggersglüß (Werder Bremen II) und Nico Klaß (TV Jahn Hiesfeld) an die Lindnerstraße.
Beim 4:1-Sieg gegen den FC Oberneuland am Sonntag kamen alle sieben Akteure zu teils längeren, teils kürzeren Einsätzen. Positiv fielen vor allem Linksaußen Shaibou Oubeyapwa mit seiner enormen Schnelligkeit und Nico Klaß aufgrund seiner Vielseitigkeit auf, die er im zweiten Testspiel am ersten Juli-Wochenende unter Beweis stellte.
Der erst 21-Jährige zeigte über 45 Minuten auf der Sechs, dass er bereits im Spiel der Kleeblätter akzeptiert ist. Die Innenverteidiger Jannik Löhden und Kai Nakowitsch überließen den Spielaufbau oft dem Youngster aus der Oberliga. In Halbzeit zwei wurde Klaß nochmal für den angeschlagenen Löhden eingewechselt, spielte 20 Minuten in der Innenverteidigung. "Ich habe letzte Saison jeweils 15 Spiele auf der Sechs und 15 hinten innen gespielt. Ich kann also beides und präferiere keines von beiden," antwortete Klaß auf die Frage, wo er sich denn eher sehen würde.
Für Klaß ist der Transfer zu den Kleeblättern vor allem eine Herausforderung. Der Sprung aus der Oberliga in die Regionalliga, mit vielen ambitionierten Teams, die nahezu unter Profi-Bedingungen arbeiten, bekam manch anderem gestandeneren Spieler nicht gut. "Ich traue mir diesen Sprung auf jeden Fall zu. Deshalb bin ich auch vor vier Wochen hier hin gewechselt. Zu Beginn habe ich aber gemerkt, dass das Tempo im Kopf und in den Beinen deutlich höher ist," gibt Klaß zu.
Aufgrund der großen und überwiegend auch erfahreneren Konkurrenz auf der Sechser- beziehungsweise Innenverteidiger-Position, wird sich das beim MSV ausgebildete Talent zunächst erstmal mit einer Joker-Rolle zufrieden geben müssen. "Ich bin froh, wenn der Trainer mich überhaupt einsetzt," stapelt Klaß tief. Dass Trainer Mike Terranova jedoch oft und gerne dazu bereit ist, jungen Spielern das Vertrauen zu schenken, mindert die Einsatzchancen von Klaß und den anderen Talenten nicht - im Gegenteil.
Vielleicht darf sich der 21-Jährige dann sogar im DFB-Pokal gegen Zweitligist Sandhausen zeigen. Motiviert war er schon am Sonntag: "Wir rechnen uns gegen Sandhausen durchaus etwas aus. Wir treten nicht an und geben das Spiel sofort verloren, nur weil es ein Zweitligist ist," lässt er die durchaus vorhandene Ambitionen des RWO-Lagers durchscheinen.