Der Eindruck aus dem Testspiel gegen die Sportfreunde Siegen gab Farat Toku Gewissheit. Mit „ordentlich“ hatte er den Auftritt von Julijan Popović beim 5:1-Sieg gegen den Westfalen-Oberligisten bewertet. Nun hat der Klub den 19 Jahre alten Serben unter Vertrag genommen. Der ehemalige Junioren-Nationalspieler kommt vom Nachwuchs des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen – und soll sich bei der SG Wattenscheid 09 zum Stammspieler entwickeln.
Zwar weiß Toku, dass der Sprung aus dem Junioren- in den Seniorenbereich ein großer ist. „Doch wenn er sich weiter so lernwillig zeigt, traue ich ihm das zu“, betont der 38-Jährige. Im Testspiel beim Niederrhein-Landesligisten ESC Rellinghausen (heute, 14 Uhr) wird der Verteidiger, der auf beiden Außenpositionen in der Viererkette einsetzbar ist, erneut eine Kostprobe seines Könnens abgeben.
Dank der Verpflichtung nimmt der Kader des Regionalligisten allmählich Gestalt an. 18 Spieler stehen für die kommende Saison zur Verfügung. Zu ihnen zählt auch Edin Sancaktar. Der 26 Jahre alte Torhüter verlängerte unter der Woche seinen Vertrag bei den Nullneunern um ein weiteres Jahr.
Damit, so Toku, sei die SGW im Tor besonders gut aufgestellt. Schließlich bleiben auch Steffen Scharbaum (21) und Hendrik Zimmermann (20) an der Lohrheide. „Zwei junge und einen erfahrenen Keeper zu haben, ist für mich die perfekte Mischung“, freut sich der Trainer. Doch offenbar soll sich an der Rollenverteilung nichts ändern.
Denn Sancaktar schickte bereits einen selbstbewussten Gruß an die Gefolgschaft der Schwarz-Weißen: „Bis bald im Stadion, eure Nummer eins Edin“, ließ sich der gebürtige Ratinger zitieren. Dieses Wiedersehen hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) inzwischen terminiert. Die SG Wattenscheid trifft zum Liga-Auftakt am 28. Juli auf die Reserve von Borussia Mönchengladbach.
Ob die Fans des Traditionsklubs dann schon gravierende Veränderungen in ihrem Stadion spüren werden?
Digitalisierung als Modell?
Denn das Unternehmen Haalo plant angeblich eine große Investition in den Klub. „Ziel ist nichts Geringeres als der digitalisierteste Verein Europas zu werden“, erklärt 09-Aufsichtsrats-Boss Oguzhan Can selbstbewusst. Haalo-Geschäftsführer Peter Jaeger verspricht: „Die Digitalisierung wird das Stadionerlebnis verändern.“
Wie das aussehen soll, darüber will der Klub seine Mitglieder am Montag (19.09 Uhr) im Jugendheim Charivari informieren. Haalo-Chef Jaeger kündigt den Fans des notorisch klammen Viertligisten an: „Wenn wir die Digitalisierung richtig nutzen, wird Wattenscheid 09 damit auch richtig Geld verdienen.“