Es findet sich in der Sportberichterstattung immer eine Statistik, die sich zu einem Superlativ formulieren lässt. In diesem Fall macht die historische Einordnung nicht einmal vor Tausend-Jahr-Grenzen halt. Die Mut machende Erkenntnis so kurz vor dem Tag, an dem die deutsche Mannschaft in die Weltmeisterschaft startet, lautet: In diesem Jahrtausend waren teutonische Auftaktspiele noch immer Feste, Spektakel, Selbstvertrauen bringende Siege, deren Flügel stets sicher bis mindestens ins Halbfinale trugen.
Deutschland: Meister des Auftakts
Es begann mit einem 8:0 gegen Saudi-Arabien (2002). Ein 4:2 gegen Costa Rica (2006), ein 4:0 gegen Australien (2010) und ein 4:0 gegen Portugal (2014) folgten. Eine gewisse Expertise im Bereich der eigenen Turniereröffnung darf Deutschland durchaus unterstellt werden. Zumal: Erst einmal gab es eine Niederlage, 1982 gegen Algerien, ein 1:2. Deutschland: Meister des Auftakts.
Nun ist es um die deutsche Mannschaft der Gegenwart nicht so schlecht bestellt, dass derlei Zahlenwerk mühsam zusammengetragen werden müsste, um ein leises Fünkchen Hoffnung für das Turnier haben zu können. Und doch: Erst am Sonntag wird man sehen, was all die schönen Worte, die mahnenden Beiträge und fleißigen Trainingsspielchen in den vergangenen drei Wochen eigentlich genützt haben. Kurzum: auf welchem Niveau sich Deutschland bewegt.
Ist es ein Risiko, mit dem acht Monate lang verletzten Manuel Neuer ins Turnier zu gehen? Wie fit wird Jerome Boateng nach seiner Zwangspause schon wieder sein? Kann Marco Reus dem Weltmeister das gewisse Etwas verleihen, um den Titel zu verteidigen? Viele Fragen, die kontrovers diskutiert werden. Und auf die es Antworten geben wird. Ab Sonntag. Endlich.