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Das Abenteuer in Russland beginnt

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DFB-Team: Das Abenteuer in Russland beginnt
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Mission Titelverteidigung: Die Nationalelf bezieht in Moskau ihr WM-Quartier. Noch belastet Unruhe das Team. Auch die Statistik spricht gegen den Weltmeister.

Der Landeanflug auf Moskau hatte fast schon begonnen. Gerade erst war die Lautsprecherdurchsage des Kapitäns von Flug LH2018 verklungen, dass sich dichte Wolken über der Stadt befänden, dass kleinere Turbulenzen also denkbar wären und der eine oder andere Umweg durch das Getümmel des Himmels noch geflogen werden müsse. Just in dieser Zeit erhob sich Joachim Löw aus seinem Sitz ganz vorne rechts und begab sich nach vorn ins Cockpit.

Fast sah es so aus, als wolle er mal nach dem Rechten schauen. Vielleicht kann man ja helfen. Wenn es je einen Bundestrainer gegeben hat, dem zuzutrauen gewesen wäre, Flugzeuge zu landen, vermutlich auch zu bauen und zu heben, dann doch Löw.

Doch Löws Zutun war dann im Luftverkehr nicht nötig. Der Airbus 321 landete kurz vor vier auf dem Flughafen Wnukowo. Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff entstieg dem Flieger zuerst, Löw und die Spieler angeführt von Sami Khedira, Thomas Müller folgten. Ein Mannschaftsbus beförderte die Delegation des Weltmeisters nach Watutinki, einem recht unbelebten Ort im südwestlichen Nirgendwo von Moskau.

Der Auftrag heißt: Titelverteidigung bei der WM. Schwer genug. Fast unmöglich. Wieso? Ein Blick in die Vergangenheit genügt: Drei der letzten vier Titelverteidiger schieden in der Vorrunde aus: Frankreich 2002, Italien 2010, Spanien 2014. Brasilien erreichte 2006 zumindest noch das Viertelfinale, ehe der Traum platzte. Überhaupt schafften es bislang nur Italien (1938) und Brasilien (1962), den Triumph zu wiederholen.

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Deutschland versuchte sich bisher dreimal an der doppelt vergoldeten Mission – und scheiterte stets vorzeitig. 1958 Platz vier in Schweden. 1978 gegen Österreich die Schmach von Cordoba (2:3 in der Zwischenrunde), 1994 das Aus gegen Bulgarien im Viertelfinale. „Steht da Deutschland auch drauf?“, fragte Toni Kroos vor ein paar Tagen, als ihm eine Umfrage vorgelegt wurde über die Mannschaften, die dem Weltmeister am gefährlichsten werden könnten. „Nein, nein, es geht um die Konkurrenten“, lautete die Antwort des Fragebogenüberbringers.

Der Stratege Kroos hatte das schon richtig verstanden, er lächelte dann über seinen feinen Witz, den er aber im Kern für durchaus wahr hält: Eigentlich bringt die deutsche Elf an Erfahrung, Qualität, Talent und Ausgewogenheit alles mit, was es braucht. Aber eigene Nachlässigkeiten sind es, die nicht nur der Star von Real Madrid am meisten fürchtet. „Wenn wir die Details nicht ernst nehmen, sind wir eben auch nur eine durchschnittliche Mannschaft“, erklärte Joachim Löw im Interview mit dem Kicker: „Wenn wir aber auch die Details gut machen, können wir etwas Besonderes sein.“ Etwas Besonderes auf einer besonderen Reise.

Bierhoff lenkt in der Affäre ein

Denn auch sie – beginnend im Trainingslager – erfordert bislang kleinere und größere Anstrengungen, um Turbulenzen zu vermeiden. Ganz geklappt hat das nicht. In einer der vordersten Reihen des Flugzeuges kam neben Marco Reus der Spieler Ilkay Gündogan zu sitzen. Jener Mann also, der mitverantwortlich dafür ist, dass nicht nur sportliche Zweifel die Mannschaft nach Russland begleiten. Sein Treffen mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, dem auch Mesut Özil beiwohnte, löste vor vier Wochen beträchtlichen Wirbel aus, der sich noch immer nicht gelegt hat.

Immerhin versucht Bierhoff nicht mehr per Diktat, das Thema zu beenden. „Ich will doch keine Maulkörbe verteilen und auf Befehl ein Thema beenden.“ Es müsse drüber geredet werden, natürlich. Nur einer der beiden Betroffenen, Özil, dürfte weiter schweigen, bis Gras über die Sache wächst. Selbst wenn es bis zur nächsten WM dauert. Bierhoff: „Ich gehe da

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