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Vereinsarbeit heute
Neue Herausforderungen, digitale Chancen

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Die Verantwortlichen von Vereinen stehen heute vor ganz neuen Herausforderungen und haben dennoch durch die digitalisierte Welt auch neue Chancen. Wir werfen ein Schlaglicht auf das wichtige Thema.

Herausforderung Nummer 1: Weniger Mitglieder, kaum Nachwuchs

Die Gesellschaft ist im Wandel und das bekommen auch die Vereine zu spüren. Kinder sind häufig in der Ganztagsschule untergebracht und haben nachmittags keine Zeit, um in ihren Sportverein zu kommen. Auch ihre Eltern sind teilweise deutlich mehr eingespannt als früher und wünschen sich für ihre sportlichen Aktivitäten eine Flexibilität, die Vereine einfach nicht leisten können. Und die Funktion des Vereins als „zweite Familie“ verliert ebenfalls immer mehr an Bedeutung. Einige der wenigen Ausnahmen sind sicherlich Fußballvereine, denn die Begeisterung für diesen Sport ist in Deutschland ungebrochen – nicht nur, wenn gerade eine WM ansteht. Insgesamt lässt sich sogar feststellen, dass die Gesamtzahl der Sportvereine in Deutschland in den letzten zwei Jahrzehnten einen leichten Anstieg zu verzeichnen hat, aber der Kampf ist dennoch hart. Doch es gibt andererseits auch neue Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen – die Vereine müssen nur flexibel sein, um auch diesen Wandel der Gesellschaft überstehen zu können, so wie sie in den 80er Jahren auch den Fitnessboom gemeistert haben, indem sie neue Angebote geschneidert und sich angepasst haben.

Neue Chancen nutzen

Eine digitalisierte Welt bietet Vereinen und ihren Verantwortlichen viele Möglichkeiten, um sichtbar zu werden, auf sich aufmerksam zu machen und mit (potenziellen) Mitgliedern in Kontakt zu kommen. So sollte es heute für keinen Verein ein Problem sein, eine eigene Website zu erstellen und damit schon einmal online präsent zu sein. Mit einem Content Management System wie Wordpress und ein wenig Affinität zu den neuen Medien gelingt das eigentlich ganz leicht, denn man muss sich nur wenig Sorgen um die technischen Gegebenheiten machen, sondern kann seine Inhalte in attraktive Vorlagen einfüllen.

Eine weitere, wichtige Methode, um neue Mitglieder zu gewinnen, ist der Gang in die Schulen. Wenn die Kinder den ganzen Tag in der Schule sind und nicht zu den Vereinen kommen können, dann sollten die Vereine eben einfach zu den Kindern gehen! Schulen sind immer auf der Suche nach sinnvollen Nachmittagsunternehmungen für die Kinder, die im Hort oder in der Ganztagsbetreuung unterbracht sind, sodass eine Kooperation für beide Seiten ein Gewinn ist. Häufig haben die Schulen Fördervereine, die mit ihrem Budget einen Zuschuss leisten können. Die Eltern profitieren ebenfalls, weil für sie der Fahrstress wegfällt, wenn die Kinder gemeinsam zum Spurt gehen.

Herausforderung Nummer 2: Last von den Schultern der Verantwortlichen nehmen

Vereinsarbeit ist immer auch Verwaltung, und das nicht zu knapp. Mitgliedslisten müssen organisiert, Beiträge gebucht und verwaltet und Investitionen getätigt werden. So manchem Mitglied läuft man ein Weilchen hinterher, um an die Jahresgebühr zu kommen – es muss entschieden werden, wie man in solchen Fällen verfährt, und tausend andere Dinge ebenso. Erschwerend kommt aktuell die DSGVO dazu, die auch Vereine betrifft. Die Datenschutzgrundverordnung soll die Daten von Bürgern schützen, bedeutet jedoch einen erhöhten Verwaltungsaufwand und viel Unsicherheiten. Auch hier lässt sich jedoch Technik einsetzen, um die Verwaltung etwas zu vereinfachen.

– Ein modernes ERP System ist perfekt für die Organisation von Mitgliedern und Beiträgen geeignet. Diese Systeme sind skalierbar und wachsen mit den Anforderungen. Sie lassen sich einfach bedienen, wenn man sich erst einmal eingearbeitet hat, und sparen viel Zeit ein.

– Mitgliedsversammlungen lassen sich auch online oder telefonisch in einer Chatraum abhalten, wenn es zum Problem wird, einen gemeinsamen Termin zu vereinbaren.

– Wenn die Last auf den Schultern der Ehrenamtlichen zu groß wird, dann liegt eine Chance darin, wenigstens einige Aufgaben in eine bezahlte Arbeit umzuwandeln. Doch auch die Verteilung der Aufgaben in die Breite der Mitarbeiter kann sich positiv auswirken.

– Moderne Kommunikationssysteme wie Skype oder Messenger vereinfachen es, in Kontakt zu kommen.

Warum sind immer weniger Menschen bereit, ein Ehrenamt auszuüben?

Viele Menschen sind heute deutlich mehr eingespannt, als es noch vor einigen Jahren der Fall war. Der Arbeitsplatz nötigt ihnen mehr und mehr Flexibilität ab, Arbeitsleben und Privatleben verschmelzen in vielen Fällen. Viele Menschen scheuen sich davor, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen auch für andere zu treffen, manche sind von der zeitlichen Verpflichtung abgeschreckt. Hier können verschiedene Strategien hilfreich sein.

– Für jeden Posten sollte genau die richtige Person gefunden und eingesetzt werden. Wer sich für Zahlen begeistern kann, der wird Kassier, wer gern kommuniziert, redet mit den Mitgliedern. Es braucht jemanden, der die entsprechenden Personen direkt anspricht und animiert, die Aufgabe zu übernehmen. Zur Not wird ein Amt zwischen zwei oder drei Mitgliedern aufgeteilt, um den zeitlichen Druck etwas zu reduzieren.

– Mit Öffentlichkeitsarbeit kann ein Umdenken bewirkt werden. Diese dient nicht nur dazu, Werbung für den Verein zu machen, sondern auch der Verdeutlichung der Wichtigkeit von Ehrenamt.

– Wo viele Hände mit anpacken, kann am Ende etwas Gutes entstehen. Die breite Mitgliedschaft sollte dazu angeregt werden, bestimmte Aufgaben zu übernehmen. Wer besonders aktiv ist, kann eventuell mit niedrigeren Beiträgen belohnt werden, während Mitglieder mit besonders wenig Zeit einen Ausgleich durch höhere Beiträge leisten können. So werden wieder Ressourcen gesammelt, die für vergütete Arbeiten eingesetzt werden können.

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