Bis Domenico Tedesco in den Ruhemodus schaltet, muss schon viel passieren. Der Trainer des Bundesligisten FC Schalke 04 gilt als Arbeitstier, ist extrem ehrgeizig und überlässt nichts dem Zufall. Nach Saisonschluss hat der 32-Jährige noch zwei Wochen weiter gearbeitet, etliche Gespräche geführt, Trainingspläne vorbereitet und sich per E-Mail bei allen Vereinsmitarbeitern, mit denen er mehr oder weniger zu tun hatte, für die angenehme Zusammenarbeit in der abgelaufenen Spielzeit bedankt.
Aktuell erholt sich Tedesco mit seiner Frau Carmela und Tochter Lia in der Sonne – und zwar außerhalb von Europa. Von Manager Christian Heidel hat Tedesco den Auftrag erhalten, sein Mobiltelefon weg zu legen, um einfach mal den Kopf frei zu kriegen, zu relaxen und den Akku für die neue Saison aufzuladen. „Daran“, bestätigt Heidel, „hält er sich. Der Trainer hat sein Handy im Hotelsafe eingeschlossen.“
Schalke-Manager Heidel: „Uns läuft nichts weg“
Allerdings wäre Tedesco nicht Tedesco, wenn er nicht andere Wege zur Kommunikation finden würde. „Jetzt schickt Domenico mir über sein I-Pad E-Mails. Ich wusste gar nicht, dass so etwas funktioniert“, sagt Heidel. Und muss dabei schmunzeln. Anderen Mitarbeitern sendet Tedesco E-Mails auf ihre Handys. Offenbar muss Heidel bei der Aktion Abschalten nicht nur Handy-Verbot erteilen, sondern alle elektronischen Geräte verbieten.
Heidel nimmt es mit Humor und versucht, etwas gegenzusteuern. „Wir haben die Kommunikation trotzdem ein bisschen eingestellt. Im Moment läuft uns nichts weg.“ Vier Transfers haben die Schalker bisher eingetütet. Ein Mittelfeldspieler in der Preisklasse um 10 Millionen Euro soll noch kommen – viel mehr ist Stand jetzt nicht geplant.
Es sei denn, Tedesco fällt noch etwas im Urlaub ein.