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BKA sieht Terrorgefahr auch vor dem Start

WM: BKA sieht Terrorgefahr auch vor dem Start
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Das Bundeskriminalamt (BKA) sieht bereits im Vorfeld der Fußball-WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) eine hohe Terrorgefahr.

Konkrete Hinweise auf einen Anschlag lägen aber derzeit nicht vor, berichtet die Welt am Sonntag. In einer mit "VS – vertraulich" gestempelten Gefahrenprognose, die der Zeitung vorliegt, ist von einer "hohen abstrakten Gefährdung" die Rede.

Eine belastbare und abschließende Einschätzung der Sicherheitslage in Russland selbst sowie für die Fanmeilen und das Public Viewing in Deutschland sei derzeit noch nicht möglich. Grundsätzlich gelte "für diese WM (...), dass jederzeit die Möglichkeit von nicht kalkulierbaren Handlungsweisen irrationaler, fanatisierter oder emotionalisierter Einzeltäter insbesondere bei öffentlichen Veranstaltungen – sowohl in Russland als auch in Deutschland – einkalkuliert werden muss".

Die Herausforderung in dem riesigen Land sind gewaltig. Wegen der Beteiligung an den Kriegen im Irak und in Syrien steht Russland im Fokus des IS, der im Nordkaukasus durchaus aktiv ist. Gewarnt wird in der Gefahrenprognose vor Angriffen der islamistischen Organisation gegen Sicherheitskräfte in den russischen Teilrepubliken Dagestan und Tschetschenien. Terroristen würden Handfeuerwaffen und Sprengsätze einsetzen und vor Selbstmordattentaten nicht zurückschrecken.

Der IS hatte sich in der Vergangenheit mehrfach zu Anschlägen oder Angriffen in der Region bekannt. Zuletzt war am 3. April 2017 ein islamistisch motivierter Anschlag auf eine Metrostation in St. Petersburg verübt worden, einem der WM-Austragungsorte. Außerdem gab es einen versuchten Sprengstoffanschlag auf eine weitere Metrostation.

Der Gastgeber sowie der Weltverband FIFA versichern dennoch, Herr der Lage zu sein. "Die Sicherheitskonzepte und Maßnahmen sind auf höchstem Niveau", sagte FIFA-Sicherheitschef Helmut Spahn der WamS: "Wir konnten das beim Confed Cup erfolgreich testen. Ich war anfangs etwas skeptisch, weil nicht klar war, ob wir die Fans bei den intensiven Sicherheitskontrollen, die Flughafenniveau haben, rechtzeitig ins Stadion bekommen. Aber es hat funktioniert. Ich mache mir keine Sorgen."

Die russischen Sicherheitsbehörden seien gut vorbereitet. "Ich spreche da aus der Erfahrung von fast 20 Jahren in diesem Bereich und 20 Jahren Polizeiarbeit", sagte Spahn: "Bislang lief die Zusammenarbeit mit den Behörden vor Ort immer gut. Alle Konzepte sind abgestimmt und auf den neuesten Stand. Ich bin sehr zufrieden."

Das BKA wird Verbindungsbeamte nach Russland schicken, die die deutsche Nationalelf ständig begleiten und den Kontakt zu den deutschen und den russischen Sicherheitsbehörden halten. In Russland wird ein Großaufgebot an Sicherheitskräften die WM schützen. Anders als in Deutschland werden auch das Militär und der Geheimdienst eingesetzt. Die Soldaten und die FSB-Agenten sollen die Polizei bei der Absicherung der WM unterstützen.

In Frankreich hatte das Innenministerium bereits mitgeteilt, dass Public-Viewing-Veranstaltungen "angesichts des aktuellen Klimas terroristischer Bedrohungen" nur eingeschränkt erlaubt seien. Fanzonen wie bei der Heim-EM 2016 dürfen nur "in geschlossenen oder streng kontrollierten Bereichen stattfinden". Voraussetzung dafür sind "umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen", die vom Veranstalters bezahlt werden müssen.

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