Aus Sicht der Anhänger war die Bundesligasaison des FC Schalke 04 eine einzige große Party. Die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco ist unangefochtener Vizemeister hinter dem Titelträger FC Bayern München und kehrt nach einem Jahr Abwesenheit im Europapokal auf die große Bühne des Fußballs zurück. Dazu gab es im Derby gegen Borussia Dortmund ein wohl einzigartiges 4:4-Unentschieden sowie einen 2:0-Sieg. Letzteres ist besonders den Anhängern auf den Tribünen besonders wichtig. Doch Domenico Tedesco bevorzugt ganz klar ein Etappenziel der nun abgeschlossenen Saison 2017/2018.
Ich habe mir sagen lassen, dass das neue Stadion von Juventus Turin nicht so schlecht ist
Domenico Tedesco
„Ich würde sagen, dass für uns die Champions-League-Qualifikation das Schönste und Wertvollste ist“, sagt der 32 Jahre alte Deutsch-Italiener im Interview mit dem Kicker auf die Frage, ob er die Europa-Rückkehr oder die Ruhrpott-Meisterschaft als größere Sensation bezeichnen würde. Durch den sicheren Startplatz in der Königsklasse stehen in der neuen Spielzeit wieder Partien gegen die Creme de la creme des europäischen Fußballs an. Einen Wunschgegner habe Tedesco zwar nicht, dafür aber drei Arenen, die er besonders gerne mit dem FC Schalke 04 bereisen würde: „Ich habe mir sagen lassen, dass das neue Stadion von Juventus Turin nicht so schlecht ist. Aber auch das Estadio Santiago Bernabeu oder das Camp Nou bei dieser Gelegenheit mal von innen zu sehen, wäre eine schöne Sache.“
Bei aller Freude über die kommenden Abende in der Champions League bleiben dem Schalker Trainer natürlich die Derbys in besonderer Erinnerung. Auch weil das 4:4 in Dortmund wegweisend für den restlichen Saisonverlauf gewesen sei. Das „war ein gigantisches Spiel, das kann man nicht anders sagen. Wenn man nach einem 0:4 zurückkommt und sieht, wie die Fans ausrasten, macht das ganz viel mit einem. Spätestens an diesem Tag hatten wir alle das Gefühl, dass da etwas zusammenwächst.“
In der Abschlusstabelle vor dem Rivalen aus Dortmund zu liegen, bereitet den Schalkern Genugtuung, lässt sie aber nicht größenwahnsinnig oder anmaßend werden. Warum hört man zumindest von offizieller Seite aus so wenig an Sticheleien aus Gelsenkirchen? Tedesco: "Das hat weniger mit meiner Person zu tun. Es ist in meinen Augen vielmehr die Haltung des gesamten Vereins. Ich glaube, dass wir gut verlieren können, also die entsprechende Leistung des Gegners anerkennen, wir gewinnen aber auch mit Stil. Da gehört es dazu, auf Sticheleien zu verzichten. Wir werden auch künftig demütig und bescheiden sein.“