Nicht einmal eine halbe Stunde war zu diesem Zeitpunkt gespielt, da musste Rot-Weiss Essen in der Sportclub Arena in Verl eine bittere Pille schlucken. Bei einem Abstoß hatte sich Keeper Lenz ohne Einwirkung eines Gegenspielers am Oberschenkel verletzt.
Unmittelbar nach seinem zweiten Abschlag merkte er, dass es für ihn nicht weitergehen würde. Nach kurzer Behandlung humpelte er vom Platz und zog sich das Trikot übers Gesicht. An der Auswechselbank angekommen pfefferte er seine Handschuhe in die Ecke und trat gegen den Ballsack. Unvorstellbar, was in diesen Momenten im ehemaligen Duisburger vorgegangen sein muss. In der Hinrunde durfte Lenz nur die Pokalspiele bestreiten.
Nach der OP von Robin Heller und vor allem nach den gehaltenen Elfmetern im Pokalspiel gegen TuRU sah es so aus, als könne er zur Nummer eins aufsteigen. Im Abschlusstraining vor dem Restrunden-Auftaktspiel gegen Bonn zog er sich zwei Muskelfaserrisse zu und musste erneut erstmal passen. Nachdem er im Pokal-Halbfinale gegen Hiesfeld spielen durfte, wollte Essens Trainer Argirios Giannikis, wie er selber sagte, „die Positivität auf der Position mit in die Liga nehmen.“ Nun der erneute Rückschlag.
„Er war schon beim ersten Abstoß weggerutscht. Der Boden war glitschig und schwierig. Der zweite hat dann richtig reingezogen“, sagte Giannikis nach dem Remis in Ostwestfalen. „Ich weiß nicht, wie schwerwiegend das ist. Von einer Zerrung bis zu einem Muskelfaserriss ist alles drin.“ Klar dürfte nur sein, dass er bei der Auswärtspartie in Wegberg-Beeck am kommenden Dienstag nicht spielen wird. Kevin Grunds Einsatz ist nach zwei Schlägen auf das Sprunggelenk und auf das Knie derzeit fraglich.