Es darf schnell Juni werden“, jubeln die belgischen Gazetten nach einem 4:0-Testspielsieg ihrer Nationalelf. Zwar war am Dienstagabend im Brüsseler König-Baudouin-Stadion mit Saudi-Arabien nur fußballerisches Mittelmaß zu Gast, doch der erste Gruppengegner Panama (0:6 gegen die Schweiz) wird zum WM-Auftakt am 18. Juni kein größeres Kaliber darstellen.
Bei Deutschlands Nachbarn ist das WM-Fieber ausgebrochen. Die Belgier um Bondscoach Roberto Martinez haben nicht nur ihr Mannschaftsgerüst gefunden, mit dem sie in Russland antreten wollen, sondern aus der über Jahre als Goldene Generation gehypten Ansammlung an Talenten ist endlich eine gereifte Truppe geworden. Manchester Citys Dirigent Kevin de Bruyne übernimmt als Chef Verantwortung im Mittelfeld, Romelu Lukaku zeigt auch im Nationaltrikot endlich die Klasse, die er bei Manchester United sonst an den Tag legt, und auch Michy Batshuayi hat seinen Platz im belgischen Ensemble gefunden.
Als Joker erzielte der Angreifer von Borussia Dortmund das zwischenzeitliche 3:0 eine Viertelstunde vor Schluss. Der „Batsman“ empfahl sich erneut: kontrollierte die Bälle, ließ Gegenspieler ins Leere laufen, bewahrte im Strafraum einen kühlen Kopf. Blindes Verständnis mit Lukaku Der Wechsel von der Chelsea-Bank auf den Bundesliga-Rasen als Leihspieler hat sich ausgezahlt für den 24-Jährigen. Nicht nur die Tore beim BVB haben seinen Platz im WM-Kader gefestigt, Batshuayi verleiht den Teufeln taktische Flexibilität. Ein oder zwei Spitzen? Martinez kann je nach Gegner und Spielstand reagieren und entscheiden – seine Mannschaft bleibt maximal gefährlich.
„Lukaku und ich verstehen uns im Sturm. Ich weiß, wo er den Ball hinspielen wird und umgekehrt“, sagte Batshuayi nach Abpfiff und begann bereits zu träumen: „Das Ziel ist es, das Endspiel zu bestreiten und das auch zu gewinnen.“