Es ist nie verkehrt, die Dinge gründlich zu untersuchen. Wer in ein Auto oder gar ein Flugzeug steigt, ist ja ganz dankbar, dass Experten regelmäßig überprüfen, ob noch alles funktioniert. Man kann es aber auch übertreiben – und damit wären wir beim Videobeweis.
Es ist einigermaßen absurd, wie einige Zweitligisten (so auch der MSV Duisburg und der VfL Bochum) gegen den Videobeweis in der 2. Bundesliga argumentieren: Erst müsse das ganze in der ersten Liga weiter getestet werden. Wie bitte? Seit wann ist das Oberhaus der Testbetrieb fürs Unterhaus? Was für die erste Liga reicht, soll für die zweite noch nicht gut genug sein? Hier wedelt der Schwanz gehörig mit dem Hund.
Was will man denn noch für Erkenntnisse gewinnen? Ein Jahr lang wurde der Videobeweis getestet, bevor er in der Bundesliga zum Einsatz kam. Acht Monate läuft die Praxisphase jetzt. So langsam sollte man genügend Erkenntnisse beisammen haben, um sagen zu können: Wir wollen den Videobeweis – oder eben nicht.
Es geht vor allem ums Geld In Wahrheit geht es vor allem ums Geld, die Technik für den Videobeweis ist alles andere als billig. Wem das Mehr an Gerechtigkeit zu teuer ist, der soll man das aber bitte klar sagen – und nicht nach Tests rufen, die es doch längst gegeben hat.