Wie wichtig der vergangene Sonntag für die U 23 des FC Schalke 04 war, konnte man gegen 16.30 Uhr an Trainer Onur Cinel erkennen. Beim Treffer zum 3:1 gegen Eintracht Rheine sprintete er an der Seitenlinie entlang, ballte die Faust und sprang in die Luft. Am Ende stand es 4:1, der Bock, er war endlich umgestoßen. Nun geht es für die Oberliga-Fußballer der Königsblauen darum, den umgestoßenen Bock hinter sich zu lassen und weitere Schritte nach vorne zu machen. Am besten direkt an diesem Sonntag, wenn das Team von Cinel ein weiteres Heimspiel hat und auf dem Trainingsgelände an der Veltins-Arena die zweite Mannschaft des SC Paderborn empfängt (15 Uhr).
Ein immens wichtiges Spiel, aber eben auch eine immens große Chance, den Trend vom Erfolg gegen Eintracht Rheine zu bestätigen. Immer wieder hatte Onur Cinel im Laufe der Saison bemängelt, dass seine junge Mannschaft „nicht männlich genug“ auftrete, oft zu naiv sei. Gegen Rheine, nachdem man von dem Saisonziel, sofort wieder in die Regionalliga aufsteigen zu wollen, abgerückt war, war das anders. Schalke war robust, Schalke warf sich in die Zweikämpfe. Genau das wollte Onur Cinel sehen. Und das fordert er auch für die Partie am Sonntag ein: „Wir müssen gegen Paderborn genau da weitermachen.“
Paderborn, auch eines von vielen dunklen Kapiteln des bisherigen Saisonverlaufs der Schalker Zweiten. Im Hinspiel begannen die Königsblauen „eigentlich gut“, sagte Cinel damals. Wie in eigentlich jedem Spiel. Nach einer starken ersten Hälfte lagen sie mit 2:0 in Front. Aber dann waren die Königsblauen wieder „zu lieb“, wie Manager Gerald Asamoah die etwas naive Art der jungen Mannschaft gerne nennt, zwei Minuten vor dem Ende traf Paderborn zum 2:2-Ausgleich. Damals war man noch von einem Ausrutscher ausgegangen, doch solche Punktverluste wiederholten sich im Laufe dieser Saison.
Und deshalb sind die Schalker auch davor gewarnt, den Nachwuchs aus Ostwestfalen zu unterschätzen. Zu wichtig ist das Spiel für die Königsblauen. Denn mit einer Niederlage würden sie den gerade erst umgestoßenen Bock wieder genau vor ihren Füßen aufstellen.