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Prügelei bei Essener Stadtmeisterschaft
Fußballspieler gesperrt

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Prügelei bei Essener Stadtmeisterschaft: Fußballspieler gesperrt
Foto: Michael Gohl
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Nach der Schlägerei am Ende der Essener Stadtmeisterschaft hat das Sportgericht zwei Fußballspieler für jeweils ein halbes Jahr gesperrt.

Die Vorfälle nach Ende der Fußball-Stadtmeisterschaft Ende Januar, als Nico Göer (damals FC Kray) und Torhüter Lars Unger auf der Tribüne aneinandergerieten, hatten nun vor dem Kreissportgericht ein Nachspiel: in gewohnter Fußballlänge inklusive Verlängerung. Viele Zeugen trafen sich vor dem Kreissportgericht unter Vorsitz von Lothar Dittert. Zu Beginn sah man sich noch einmal ein Video an, welches seit den Vorfällen im Internet kursiert. Danach war dem Kreissportgericht zumindest klar: „Beide Spieler sind tätlich geworden.“

Unterschiedliche Schilderungen der Spieler

Die beiden Haupt-Protagonisten schilderten allerdings anschließend höchst unterschiedliche Erinnerungen. Zweifelsfrei war Nico Göer nach Spielschluss als erster über die Bande gesprungen, als er auf der Tribüne sah, wie sein Vater mit einem anderen Herrn erst verbal, dann körperlich aneinander geriet. „Ich sah, wie jemand auf meinen Vater losging, der dabei auf die Sitze fiel. Darauf bin ich hingestürzt, habe denjenigen weggerissen und festgehalten“, gab der Spieler, der sich inzwischen dem Vogelheimer SV angeschlossen hat, zu Protokoll. Geschlagen haben will er ihn dabei nicht, nur festgehalten. Zu dem Zeitpunkt habe er noch nicht gewusst, dass es sich um den Vater von Lars Unger handelte.

Der Torwart des SV Burgaltendorf schilderte anschließend eine ganz andere Sicht der Dinge: „Ich sah, wie mein Vater schützend die Hände über den Kopf hielt, bin hochgerannt und habe mich auf Nico Göer draufgeschmissen, der am Boden liegend gegen Kopf und Körper meines Vaters geschlagen und getreten hat.“

Lars Unger habe daraufhin dem Spieler Göer „ein, zwei Schläge“ gegen den Hinterkopf versetzt, bis dieser seinen Vater freigab. Die beiden ursprünglichen Streithähne trugen laut ihrer Söhne erhebliche Verletzungen davon: Vater Unger erlitt Prellungen und blaue Flecken, zeigte dem Gericht einige Fotos von den Verletzungen. Vater Göer, der nicht erschienen war, soll neben Gesichtsverletzungen einen Trommelfellriss erlitten haben und seit vier Wochen arbeitsunfähig sein.

Wiedersehen vor dem Zivilgericht Für alle am Tumult Beteiligten ist mit dem Urteil des Sportgerichts die Sache noch nicht vom Tisch.Wie bei der Anhörung bekannt wurde, haben sich die beiden Parteien gegenseitig der Körperverletzung bezichtigt und wechselseitig angezeigt. Man sieht sich also demnächst vor dem Zivilgericht wieder.

Auch das Schiedsrichtergespann, das im Vorfeld einen ausführlichen Sonderbericht abgegeben hatte, war als Zeuge vorgeladen worden. Von ihnen gab Maik Henkies, im Hauptberuf Polizeibeamter, der das Geschehen oben auf der Tribüne genau verfolgen konnte, ein eindeutiges Statement ab, das vor allen Dingen Nico Göer schwer belastete: „Ich sah, wie er auf Kopf und Körper des anderen eintrat, er war wie in einem Rausch.“ Henkies sah in den folgenden Schlägen Ungers sogar die einzige Möglichkeit, dass Nico Göer von Ungers Vater abließ.

Das Sportgericht vertagte sich nach Anhörung aller Beteiligten erst einmal und sah sich gezwungen, das Urteil schriftlich nachzureichen.

Das liegt nun vor und fiel ein wenig überraschend für beide fast gleich aus: Beide Spieler werden bis zum 31. Juli 2018 gesperrt, wobei die drei Monate ab dem 1. Mai 2018 zur Bewährung ausgesetzt werden. Die Bewährungszeit beträgt ab Rechtskraft des Urteils ein Jahr. Darüber erhielt Nico Göer eine Bewährungsauflage: Dem 21-Jährigen wurde die Teilnahme an einer Maßnahme des FVN zur Gewaltprävention angeordnet.

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