Im letzten Jahr saß Lukas Daschner donnerstags in der vierten Stunde im Deutsch-Unterricht. Gestern stellte sich der Profi des MSV Duisburg zur gleichen Zeit bei der Pressekonferenz des Fußball-Zweitligisten den Fragen der Medien. „Daschi hat eine enorme Entwicklung hinter sich“, sagt MSV-Trainer Ilia Gruev über den 19-Jährigen.
23 Minuten gegen Dresden Der Mittelfeldspieler ist seit vielen Jahren der erste Kicker, der beim MSV den Sprung aus der A-Jugend in den Profibereich geschafft hat. Auf vier Einsätze als Einwechselspieler kommt der Blondschopf bislang. Gegen Dresden (23 Minuten) und in Darmstadt (zehn Minuten) verbuchte er längere Einsatzzeiten. „Die Einsätze in der Liga sind keine Geschenke. Die hat er sich verdient“, sagt Gruev. Beim Sieg gegen Dresden im Dezember zahlte er das Vertrauen zurück, indem er den Freistoß zum 2:0 herausholte.
Lukas Daschner nimmt beim MSV die Funktion eines Leuchtturms wahr. Er zeigt, dass der Sprung aus der U 19 möglich ist. Er zeigt, dass dieser Aufstieg auch ohne eine U 23 funktionieren kann. „Dieser Weg ist schwer. Aber ich will unseren A-Jugendlichen ein Beispiel dafür geben, dass das möglich ist“, sagt der Youngster, der aus der Jugend des SV Beeckerwerth stammt und über Hamborn 07 und dem FC Schalke 04 den Weg zum MSV fand.
Daschner, der sich auf der Sechs und der Zehn wohlfühlt, aber auch auf den anderen Mittelfeldpositionen spielen kann, nimmt gerne die Ratschläge der älteren Kollegen an. Eine wichtige Rolle spielt dabei Routinier Branimir Bajic (38). Daschner: „Er sagt mir im Training, wenn ich falsch stehe und gibt mir wertvolle Tipps. Sein Erfahrungsschatz ist sehr groß.“ Zudem schaut er Regisseur Fabian Schnellhardt bei seiner Arbeit genau auf die Füße. Ein weiterer Kollege gab ihm bereits einen besonderen Ratschlag: „Tim Albutat hat mir gesagt, dass ich auch mal einen Gegenspieler umtreten muss.“ Das hat Daschner schon umgesetzt: Eine gelbe Karte steht bereits zu Buche.
Auch in Zukunft wird sich Lukas Daschner weiter in Geduld üben müssen, Einsatzzeiten wird es für ihn aber auch weiterhin geben. Trainer Ilia Gruev sieht den 19-Jährigen auf einem guten Weg. Gruev betont: „Im Moment macht Lukas alles richtig.“