U19-Bundesliga

Klassenerhalt bleibt Ziel des MSV

Statistiken lügen nicht. Die A-Jugend-Fußballer des MSV Duisburg haben in der U-19-Bundesliga eine blitzsaubere erste Saisonhälfte hingelegt. In der Hinrunde heimste der MSV 20 Zähler ein und liegt als Sechster bestens auf Kurs. Nur einmal seit dem Bundesliga-Aufstieg 2006 hatte die Meidericher U 19 zum Jahreswechsel eine bessere Bilanz. In der Saison 2010/2011 holte das Team mit den heutigen Fußball-Profis André Hoffmann, Burak Can Kunt und André Dej in der Hinserie 22 Zähler. In allen anderen elf Spielzeiten war die Quote zur Halbzeit nicht so gut. Entsprechend positiv gibt sich deshalb Trainer Engin Vural: „Die Mannschaft hat das alles in allem richtig gut gemacht. Allerdings gilt das Kompliment nicht nur für die Spieler. Auch das Team hinter dem Team funktioniert und macht einen tollen Job.“

Der Coach kann auch anders

Vural, der früher selbst ziemlich passabel kickte, überzeugt in seiner dritten Saison als U-19-Chefrainer mehr und mehr. Der 32-Jährige wirkt beim ersten Kontakt zwar sehr ruhig und besonnen und dabei fast schon introvertiert, doch dass er auch anders kann, beweist der Coach Woche für Woche während der Partien in der höchsten deutschen Spielklasse. Mit vollem Engagement wirbelt Engin Vural 90 Minuten lautstark an der Seitenlinie umher. Mit großem Erfolg, was die Quote von 1,64 Punkten pro Spiel in dieser Saison mehr als deutlich macht. Dass der Trainer trotzdem nicht mal ansatzweise seine Bodenständigkeit verliert, liegt wiederum in der Natur seiner Art. Woche für Woche analysiert er nüchtern Situation und Ausgangslage. Das ist auch nach dem Jahreswechsel nicht anders geworden: „Auch wenn wir auf einem guten Weg sind, werden wir den Klassenerhalt als unser Saisonziel nicht aus den Augen verlieren. Bis nichts in trockenen Tüchern ist, brauchen wir über nichts anderes zu reden.“ Die Saison 2010/2011 kommt dem Coach als warnendes Beispiel gerade recht. Nach 22 Punkten in der Hinrunde folgten bis zum Sommer nur noch neun Zähler, wodurch der Klassenerhalt gerade mal haarscharf erreicht wurde.

Damit es gar nicht so weit kommt, wird seit dem 3. Januar an der Westender Straße wieder kräftig geschwitzt. Bis zum ersten Meisterschaftsspiel gegen Bayer Leverkusen am 4. Februar will Vural sein Team auf Vordermann bringen: „Die Jungs haben alle Laufpläne mit im Urlaub gehabt, was wir mit der üblichen Leistungsdiagnostik überprüfen.“ Bei seiner Mannschaft hat Vural ein gutes Gefühl: „Das ist ein charakterlich gutes Team, das als Kollektiv in der Breite gut funktioniert.“

Insgesamt 20 Spieler kamen in der Hinrunde zum Einsatz, was das Trainerteam oft vor Schwierigkeiten stellte. „Es haben sich im Training immer wieder andere Jungs angeboten, so dass die Auswahl der Startelf nicht immer einfach war. Allerdings sind das wirklich angenehme Probleme“, so Vural, der vor allem auf einen starken Jungjahrgang zurückgreifen kann. Gleich sieben Spieler des Jahrgangs 2000 machten im ersten A-Junioren-Jahr zehn oder mehr Spiele. „Wir haben eine gute Mischung aus beiden Jahrgängen. Allerdings ist es richtig, dass viele Leistungsträger vom Jungjahrgang sind“, erklärt Engin Vural, der auch vom Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Uwe Schubert, ein dickes Kompliment bekommt: „Engin und sein Team leisten genau die Arbeit, die wir uns vorgestellt haben. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir mit der U 19 schon mal ein positives Torverhältnis hatten. Das ist im Konzert der großen Vereine eine tolle Leistung.“