Halle Herne

Sodinger Turnier stillt den Fußballhunger

Sturmtief Burglind hat sich inzwischen zum Glück verzogen, ihre Ausläufer aber machen dieser Tage den Aufenthalt im Freien nicht eben zum reinen Vergnügen. Da passt es gut, dass sich die heimische Fußballszene an diesem ersten Wochenende des Jahres unter dem schützenden Dach der Westringhalle versammelt. Beim „1. Alfred-Schmidt-Gedächtnisturnier“ des SV Sodingen geht es zwar offiziell nur um Preisgelder und den Wanderpokal, die Beteiligten aber sind sich einig, dass der Turniersieger sich als Hallenfußball-Stadtmeister fühlen darf.

Wir wollen jetzt eine hohe Belastung, deshalb bringen wir nur sechs Feld­spieler mit.

Sebastian Westerhoff, Co-Trainer des DSC Wanne-Eickel

Wer auch immer am Sonntagnachmittag gegen 17.30 Uhr den Pokal in die Höhe stemmt: Gewinner dürften wie zumeist in der Vergangenheit auch diesmal die Fans sein, deren Fußballhunger nach den Feiertagen mit einer üppigen Mahlzeit gestillt wird. Die Vorrunde am Samstag beschert ihnen 24 Spiele von jeweils zweimal acht Minuten, am Sonntag folgen zwölf Partien in den vier Zwischenrundengruppen, bevor es mit acht K.o.-Begegnungen um die Wurst geht. Insgesamt sind es 704 Minuten reine Spielzeit und erfahrungsgemäß deutlich mehr als hundert Tore, an denen sich die Besucher erfreuen können – oder über die sie sich ärgern müssen, je nachdem, für welche der 16 Mannschaften ihr Herz schlägt. Es ist aber allemal genug Stoff, um sich über die fußballarme Zeit um den Jahreswechsel zu retten. Favorisiert sind natürlich die üblichen Verdächtigen. Allen voran der SC Westfalia, der sich bereits zwölf Mal in die Siegerliste des seit 1990 ausgerichteten Turniers eingetragen hat. Nachdem die Strünkeder im Jahr 2000 eine wahre Serie starteten und neun der folgenden zwölf Turniere gewannen, folgte eine kleine Durststrecke von vier Jahren. Erst als Christian Knappmann das Traineramt antrat, kehrte die Westfalia auch in der Halle in die Erfolgsspur zurück und schnappte sich zuletzt wieder zweimal in Folge den Pott.

Knappmann teilt seinen Kader auf

Wie im Vorjahr teilt Knappmann seinen Kader auch diesmal auf: Er selbst fährt mit Fatlum Zaskoku, Maurice Kühn, Marko Onucka und einigen anderen zum top besetzten Tagesturnier des SV Hellern nach Osnabrück, in Herne soll eine zweite Gruppe unter Leitung von Dino Dzaferoski und Michael Kühn die Vorrunde am Samstag überstehen. Am Sonntag stoßen dann auch andere Spieler hinzu. „Wir werden auf jeden Fall genug Platz auf dem Meldebogen lassen, dass wir noch nachschießen können“, so Knappmann.

Auch beim Westfalenliga-Zweiten DSC Wanne-Eickel gibt es am Wochenende eine spezielle Aufgabenverteilung. Während ein Teil des Kaders unter Holger Flossbach die Vorbereitung auf die Rückrunde aufnimmt, soll Co-Trainer Sebastian Westerhoff mit wenigen Hallenspezialisten den Westring rocken.

„Wir wollen jetzt eine hohe Belastung, deshalb bringen wir nur sechs Feldspieler mit“, erklärt Westerhoff. Das Tor wird Ben Zulechner hüten, vor ihm lassen Mathias Tomaschewski, Dzenan Pilica, Kim Völkel, Niklas Baf, Jerome Juskowiak und Besim Kasumi die Futsal-Kugel tanzen. Je nach Turnierverlauf könnte es am Sonntag aber auch eine andere Besetzung geben.

Einen lockeren Durchmarsch aber sollten die beide Top-Clubs nicht erwarten. Regelmäßig proben am Westring die „Kleinen“ den Aufstand. Zuletzt war es der SV Fortuna, der dem SCW beim 2:3 im Endspiel richtig zusetzte. Stärker als die Fortunen sind in diesem Jahr die Firtinen einzuschätzen, die gute Hallenspieler in ihren Reihen haben. Auch Horsthausen ist zu beachten, ebenso wie SV Wanne 11. Ob auch Ausrichter SV Sodingen endlich mal was reißen kann? Seit 20 Jahren schon bemühen sich die Sodinger vergeblich, ihr eigenes Turnier zu gewinnen. Höchste Zeit eigentlich, das mal zu ändern.