Die Mannschaft kennt das Hotel Melia Villaitana bereits aus dem Vorjahr, als Schalke ebenfalls an der spanischen Costa Blanca die Vorbereitung auf die Rückrunde absolvierte. Domenico Tedesco war vor einem Jahr noch nicht dabei, damals hieß der Trainer noch Markus Weinzierl. Aber ansonsten kennt sich Schalke hier bestens aus, und das ist ein Vorteil bei der kurzen Vorbereitung auf die Rückrunde in diesem Jahr: Es gibt keine Anlaufzeit im Trainingslager - mit zwei Einheiten legte Schalke am Dienstag gleich richtig los.
“Die Vorbereitung ist brutal kurz”, sagt Kapitän Ralf Fährmann: “Es sind nur zwölf Tage, bis es richtig losgeht.” Am 13. Januar spielt Schalke bereits in der Bundesliga bei RB Leipzig - umso wichtiger ist da ein perfektes Trainingslager. Und das glaubt Schalke in Benidorm gefunden zu haben, betont Fährmann und verkündet mit Blick auf die Rückrunde: “Wir haben noch jede Menge vor.”
Schalke war eine der positiven Erscheinungen der Hinrunde: Die Mannschaft liegt zur Saisonhalbzeit auf Platz zwei. Doch auch im neuen Jahr bleibt Schalke dabei, dass dies nicht das Entscheidende ist und man sich davon nicht ablenken lässt. Auf Nachfrage der WAZ verrät Fährmann, worauf es ihm in der Rückrunde ankommt: “Wir wollen uns als Mannschaft weiterentwickeln, wollen den Zusammenhalt, den wir bisher gezeigt haben, weiter forcieren. Wir wollen uns einfach in allen Bereichen weiter verbessern”, sagt Fährmann und deutet an: “Es steckt noch ein bisschen mehr drin.” Die Vorrunde sei zwar “perfekt” gelaufen für das, was die Mannschaft derzeit zu leisten imstande sei, “wir haben am Limit gespielt”. Aber wenn die Entwicklung so weitergeht, sei immer noch Luft nach oben: “Wir wollen uns Stück für Stück weiter verbessern.”
In Benidorm wird dafür die Basis gelegt. Knapp 100 Fans sind bisher dabei, in den kommenden Tagen bis zum Spiel am Sonntag gegen den belgischen Klub KRC Genk werden weitere Königsblaue anreisen. Am Dienstag sahen sie beim Training, dass Nabil Bentaleb nach seiner langwierigen Schambeinentzündung wieder mitmischen konnte; auch Leon Goretzka wird sein Programm weiter steigern. Und Schalke bastelt auch weiter an der Verpflichtung von Neuzugängen für die Rückrunde, aber im Vordergrund steht die Trainingsarbeit, mit der die Spieler ausgelastet sind. Kapitän Fährmann sieht keine Anzeichen, dass sich irgendjemand auf dem bisher Erreichten ausruhen könnte: “Wir wissen genau, dass wir gegen jeden Gegner 100 Prozent geben müssen - dann können wir auch jeden schlagen. Wenn wir das nicht tun, können wir auch gegen jeden Gegner verlieren.”
Zumindest bis Ostern will Fährmann deswegen auch nicht von irgendwelchen Zielen mit der Mannschaft reden, weil das nur von der Arbeit ablenken würde (“man darf nicht groß träumen”). Aber ein persönliches Ziel hat der Torwart immer noch im Blick: Die WM-Teilnahme mit der Nationalmannschaft im Sommer. “Dafür gebe ich alles.”
Positiv registriert hat er in diesem Zusammenhang, dass Bayern-Torwart Sven Ulreich zuletzt gesagt hatte, dass Fährmann aufgrund seiner konstant starken Leistungen in den vergangenen Jahren die WM-Teilnahme verdient hätte. “Das hat mich gefreut”, sagt Schalkes Nummer eins und verrät, dass ihn mit Ulreich schon seit vielen Jahren einiges verbindet. “Wir kämpfen zusammen, seit wir gemeinsam in der U15-Nationalmannschaft waren. Deshalb freut mich seine Aussage genauso wie ich mich auch für seine guten Leistungen jetzt freue.”