Ohne Kekse geht’s bei Max Eberl selten. Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor gönnt sich auch bei wichtigen Vertragsverhandlungen gern mal etwas süßes Gebäck zum Kaffee. Das weiß auch Cheftrainer Dieter Hecking. Ob Hecking wirklich Kekse mitbringt, wenn es um die vorzeitige Verlängerung seines Arbeitspapiers im Borussia-Park geht? Beide, Sportdirektor Eberl und Trainer Hecking, sind derzeit auf der Suche nach einem richtigen Zeitpunkt, um sich auf einen Keks oder auch zwei zu treffen.
Nicht vor dem Topspiel gegen Schalke 04 am Samstag (18.30 Uhr/Sky) oder in den beiden Englischen Wochen darauf. Vermutlich aber in der kurzen Winterpause. Das Thema Trainervertrag ist bei Gladbach eigentlich ein harmloses – und doch auch wieder nicht. Die Blüten des Profifußballs, die immer bunter zu sprießen scheinen, schließen nämlich Überraschungen ein.
Dieter Hecking, der seit fast genau elf Monaten gute Arbeit im Namen der Raute abliefert und die Borussia in der imaginären Punktetabelle für das Jahr 2017 auf den fünften Tabellenplatz geführt hat, soll seinen Kontrakt über den 30. Juni 2019 verlängern. „Wir haben unsere Etappenziele bisher erreicht. Dieter ist bei uns ein wichtiger Baustein“, betont Sportdirektor Max Eberl.
Zwei Wechsel während der Saison
Die Blumen seines Chefs gibt Trainer Hecking verbal zurück: „Ich spüre Wertschätzung für mich und mein Trainerteam.“ Also alles klar für die geplante Langzeitehe? Vorsicht ist angezeigt. Erstens werden gute Trainer gesucht, die in der Lage sind, zügig für Erfolg und Ruhe sorgen. Frag’ nach bei Borussia Dortmund!
Zweitens hat Dieter Hecking schon zweimal während einer Saison die Farben gewechselt. 2006 nach dem Bundesliga-Aufstieg mit Aachen zu Hannover 96, sechseinhalb Jahre später von Nürnberg nach Wolfsburg. Der zweite Wechsel garantierte Hecking die Nähe zu seinem Wohnort in Bad Nenndorf.
Natürlich treibt auch Hecking der sportliche Erfolg an. Woraus sich drittens speist. „Das Größte“, hat Hecking im Interview mit dieser Zeitung gesagt, „sind für einen Spiele in der Champions League, wie damals mit Wolfsburg. Da will ich wieder hin.“ Am liebsten mit Gladbach. Sportdirektor Eberl hört’s gern.