Für Hajo Sommers, dem 1. Vorsitzenden der Oberhausener, will sich allerdings keine Routine einstellen: „Klar die Jungs sind alle Fußballer. Die kennen sich und freuen sich riesig, sich zu Jahresbeginn wiederzutreffen und mit den Spielern der anderen Mannschaften auszutauschen.“
In diesem Jahr hat ihnen die Losfee allerdings mit dem VfL Bochum, Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg einige schwere Brocken in den Weg gelegt. Und das war ausgerechnet Hans-Günter Bruns, langjähriger Cheftrainer der Mannschaft um Mike Terranova und Benjamin Reichert, und Trainer der Mülheim Allstars beim Traditionsmasters. Mit Kritik hält sich Sommers allerdings zurück: „Bis heute gibt es in verschiedenen Kreisen der damaligen Mannschaft und des Vereins regelmäßigen Kontakt zu Hans-Günter. Aber Seitenhiebe wird es geben“, fügt er schmunzelnd hinzu.
Auch einige Spieler der Traditionsmannschaft der Kleeblätter prägten diese Ära mit dem Doppelaufstieg von Liga vier zu zwei entscheidend mit, sodass man davon ausgehen kann, dass hervorragende Stimmung beim Wiedersehen herrschen wird. Mit Blick auf die Gruppe freut Sommers sich auf packende Duelle in der innogy Sporthalle. „Bei Derbys möchte man immer nah dran sein. Da bietet die Halle eine hervorragende Atmosphäre. Es ist doch schöner da zu sitzen als in irgendeiner kalten Arena auf den hinteren Plätzen.“
Atmosphärisch aufgehübscht wird hingegen die Heimstätte der Oberhausener mit dem Abriss der alten Emscherkurve, die der Revierkraft-Tribüne weicht. In dem vermeintlich schwierigen Konflikt zwischen Tradition und Zukunft vertritt Sommers eine pragmatische Position: „Auch ich gehöre zu den Fans, der alten Emscherkurve. Aber wir mussten einsehen, dass das, was da jetzt neu kommt, einfach sinnvoller und richtig für den Verein ist. Unsere Tradition ist die Zukunft. Wir investieren seit Jahren in die Jugendabteilung. Hatten mit viel Kritik umzugehen. Allerdings ist das mittlerweile auch bei den meisten angekommen, dass der Weg mit Investitionen gerade im Jugendbereich der RWO-Weg ist. Die U-19 ist in der Bundesliga etabliert und das versuchen wir auch mit U-17. Mir sind Menschen wichtiger als Steine.“
Umso schöner ist es für den 1. Vorsitzenden deshalb auch die Menschen Anfang Januar in der ausverkauften innogy Sporthalle zu sehen, wie sie „für RWO unterwegs sind.“ Motivationsspritzen für die Mannschaft brauche es dabei aber nicht, ergänzt Sommers: „Man tritt an gegen die von früher. Das ist einfach ein riesen Spaß. Natürlich wollen Sportler gewinnen, aber keiner legt sich auf die Streckbank, außer vielleicht hinterher beim Bier!“