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Das sagt Ex-Spieler Höger vor dem Wiedersehen

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Marco Höger, Marco Höger
Marco Höger, Marco Höger Foto: firo
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Marco Höger spielte einst für S04, zu den Ex-Kollegen Fährmann und Goretzka hat er noch Kontakt. Beim Duell heute mit Köln fehlt er aber verletzt.

Auf eine Rückkehr nach Schalke muss Marco Höger am Samstag verzichten. Der Kölner, der zwischen 2011 und 2016 für die Königsblauen spielte, fehlt seit gut einem Monat wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel. „Gerade, wo es nicht gut läuft bei uns, ist es richtig bitter, dass ich der Mannschaft nicht helfen kann“, sagt der 28-Jährige vor dem Duell des 1. FC Köln an diesem Samstag (18.30 Uhr) auf Schalke. Fünf Jahre lang trug der gebürtige Kölner das Trikot der Königsblauen, bevor er zu seinem „Herzensverein“ wechselte. Im WAZ-Interview spricht der Mittelfeldspieler über die bislang verkorkste Saison des FC, ein besonderes Tor für Schalke und seinen Weihnachtswunsch.

Herr Höger, Ihre Mannschaft hat nach 13 Spieltagen erst zwei Punkte, ist Tabellenletzter. Jetzt geht’s nach Schalke. Was macht Ihnen Hoffnung? Es ist wohl fast einmalig, dass ein Verein nach 13 Spieltagen noch keinen Sieg eingefahren hat. Die Situation ist vom Kopf her nicht einfach. Und weil wir viele verletzte Spieler haben, müssen junge Spieler in die Bresche springen, die Drucksituationen wie diese nicht kennen. Wir müssen jetzt bis zur Winterpause möglichst viele Punkte sammeln und das Ruder in der Rückrunde komplett rumreißen. Dann sind hoffentlich die meisten Spieler wieder richtig fit.

Auf Facebook gibt es seit dieser Woche schon eine Gruppe mit dem Titel „1. FC Köln - Aufstiegsfeier 2019“. Mitglied dieser Gruppe bin ich natürlich nicht. Ich habe Verständnis dafür, dass einige Fans sich aktuell schwer tun, an den Klassenerhalt zu glauben. Am Sonntag war es nach der Führung von Hertha BSC auch zum ersten Mal ein bisschen leiser im Stadion. In der vergangenen Saison waren die Spiele bei uns zu Hause unser Faustpfand – wir haben nur zwei Spiele verloren. Jetzt haben wir aus sechs Heimspielen nur einen Punkt geholt.

Ist die Zusatzbelastung Europa League zu groß? Das zu bejahen, wäre zu einfach. Natürlich darf man die zusätzliche Belastung nicht unterschätzen. Solche Spiele können aber auch Euphorie freisetzen, der 1:0-Sieg gegen Arsenal London in der letzten Woche hat doch allen Spaß gemacht. Die Europa League war unser große Ziel, dafür haben wir alle hart gearbeitet. Deshalb werden wir darüber sicher nicht meckern.

Trotz der bisher miserablen Punkteausbeute hält die Clubführung noch an Trainer Peter Stöger fest. In den letzten vier Jahren wurde vom Verein mit dem Trainer einiges aufgebaut. Es würde nicht passen, die Flinte jetzt ins Korn zu werfen. Auf Schalke hatte ich in fünf Jahren fünf Trainer, so gut wie nie bin ich mit einem Trainer durch eine Sommerpause gegangen. Ich kann nur sagen: Es ist nicht immer das Beste, wenn man sich ständig auf einen neuen Trainer einstellen muss.

Als Sie Ihren Abschied von Schalke verkündet haben, schien es so, als wäre Ihnen kein Fan böse. Ihre Begründung war diese: „Jeder Junge hat irgendwann einmal den Traum, für den Verein aus seiner Stadt Bundesliga zu spielen“. Ich habe auf Schalke schon zu Beginn nie einen Hehl daraus gemacht, dass Köln mein Herzensverein ist, obwohl einige Fangruppen von Köln und Schalke ja nicht das beste Verhältnis haben. Als Kind bin ich mit meiner ganzen Familie zum Geißbockheim gefahren, um beim Training zuzuschauen. Ich bin froh, dass mir den Wechsel auf Schalke niemand übel genommen hat.

Was sind die größten Unterschiede zwischen dem 1. FC Köln und Schalke 04? Die Unterschiede sind gar nicht so groß. Beide Clubs sind Traditionsvereine. Auf Schalke hat zu meiner Zeit allerdings schon nach zwei oder drei Niederlagen am Stück der Baum gebrannt. Hier wird es jetzt auch ungemütlich, aber auf Schalke war es manchmal turbulenter, obwohl wir Dritter oder Vierter in der Liga waren.

Haben Sie noch häufig Kontakt zu Schalke? Ja, zu einigen Mitarbeitern. Zu Ralle Fährmann habe ich noch ein gutes Verhältnis, auch zu Leon Goretzka und zu Max Meyer. Wir schreiben uns ab und zu. Es ist aber nicht so, dass ich Schalke vermisse. Was ich auf Schalke hatte, habe ich hier beim FC auch. Trotzdem ist es schön, nach Gelsenkirchen zurückzukommen und alte Gesichter wiederzusehen. Umso ärgerlicher, dass ich verletzt bin.

Wie beurteilen Sie die Arbeit von Schalkes Trainer Domenico Tedesco? Zu der Zeit als ich bei Schalke war, standen viele namhafte Spieler im Kader, die Qualität war vielleicht noch ein bisschen höher als jetzt. Aber die aktuelle Mannschaft ist gut zusammengestellt. Das, was ich aus Schalke mitbekomme, ist nur positiv. Da hat das Trainerteam um Domenico Tedesco wirklich einen guten Job gemacht. Von der Teamleistung ist es auch gerechtfertigt, dass Schalke da oben steht.

Was erwarten Sie am Samstag für ein Spiel? Nach dem 4:4 in Dortmund wird das Selbstvertrauen der Schalker riesengroß sein. Gegen den Tabellenletzten wird Schalke im eigenen Stadion schnell für klare Verhältnisse sorgen wollen. Wir müssen die Null halten und immer wieder Nadelstiche setzen. Wir wissen, dass es auf Schalke alles andere als einfach wird.

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