Nichts soll dem Zufall überlassen werden. Schon am Freitagnachmittag machte sich das Team des VfL Bochum auf den weiten Weg nach Aue. Um einem möglichen Verkehrschaos vorzubeugen und sich gewissenhaft auf die so wichtige Aufgabe im Erzgebirge vorzubereiten. Denn am Sonntag stehen die Fußballer des VfL in Sachsen massiv unter Druck. Die vergangenen vier Meisterschaftsspiele wurden nicht gewonnen. Zuletzt gab es ein ernüchterndes 1:1 gegen den Vorletzten Greuther Fürth. Das Abstiegsgespenst spuckt an der Castroper Straße.
VfL-Trainer Jens Rasiejewski, der angesichts der vergangenen Ergebnisse um eine Weiterbeschäftigung als Cheftrainer der Profis über den Winter hinaus bangen muss, gab sich vor der Abreise am Freitag kämpferisch. Die Personallage macht dem 42-jährigen Fußballlehrer Mut. In Aue setzt Rasiejewski auf ein Trio, das zuletzt arg vermisst wurde. Kevin Stöger hat seine nachträgliche Rotsperre aus dem Düsseldorf-Spiel abgesessen, Robbie Kruse konnte erstmals wieder eine gesamte Woche durchtrainieren und auch bei Tim Hoogland zeigt die Formkurve nach oben. Bochums Trainer gibt allen drei Spielern eine Einsatzgarantie. Sie sollen es im Erzgebirgsstadion von Beginn an richten.
Rasiejewski hofft, dass seine Mannschaft in den kommenden vier Spielen vor der Winterpause von weiteren Ausfällen verschont bleibt: "Verletzungen, Sperren, Suspendierungen: Dem Verein ist in letzter Zeit genug Negatives passiert", sagt er. "Während meiner gesamten Amtszeit stand mir noch nie die komplette Mannschaft zur Verfügung. Bisher haben wir nur Rückschlags-Verarbeitung betrieben. Ich hoffe, dass sich endlich Automatismen entwickeln."
Die Zahl der Ausfälle ist zur Freude Rasiejewskis übersichtlich: Lediglich Maxim Leitsch, Luke Hemmerich und Thomas Eisfeld fehlen bei den Veilchen, die ebenfalls keinen guten Lauf haben. Nur zwei Punkte fuhr die Elf von Trainer Hannes Drews in den vergangenen drei Spielen ein, am Sonntag gab es eine ernüchternde 0:3-Pleite beim MSV Duisburg. Rasiejewski weiß, dass seine Mannschaft ab sofort liefern muss: "In den nächsten 24 Tagen müssen wir endlich Boden unter die Füße bekommen. Es könnte jetzt ein Startpunkt sein, ab dem sich etwas entwickeln kann."