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BVB-Präsident Rauball
"Watzke und Zorc genießen mein vollstes Vertrauen"

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Erstmals in einem Interview äußert sich BVB-Präsident Reinhard Rauball zur Dortmunder Krise und zu Trainer Peter Bosz. Auf ein Treuebekenntnis verzichtet er. Anders als bei Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportchef Michael Zorc.

Reinhard Rauball (70) erscheint leicht verspätet und bittet um Verzeihung. Der Präsident von Borussia Dortmund hat derzeit viel zu tun: Am Sonntag findet beim Fußball-Bundesligisten die Mitgliederversammlung statt, und die Stimmung ist mies. Nur ein Sieg aus den vergangenen neun Spielen steht zu Buche. Ausgerechnet jetzt kommt es am Samstag (15.30 Uhr) zum Derby mit dem Erzrivalen Schalke 04, in dem die Zukunft von Trainer Peter Bosz nach nur fünf Monaten Amtszeit auf dem Spiel steht.

Herr Rauball, wie konnte es zur jetzigen Situation kommen? Ganz Dortmund diskutiert gerade über den BVB. Ich habe aber von niemandem die eine plausible Erklärung gehört. Wir hatten einen Raketenstart, der sich für mich zumindest auch ein Stück weit so erklärt, dass wir ein Gewinner des Spielplans waren. Bei allem Respekt vor unseren Gegnern war es ein machbarer Start. Die schweren Gegner kamen oder kommen später: Bayern und Leipzig, jetzt Schalke, Leverkusen, Hoffenheim.

Welche Faktoren gibt es noch? Wir hatten außergewöhnlich viele Verletzte, vor allem in der Abwehr, dass wir so oft in einer anderen Formation spielen mussten wie wohl noch nie in einer Saison. Während der ersten 16 Pflichtspiele haben wir zwölf Mal die Besetzung der Viererkette ändern müssen. Jetzt muss es so schnell wie möglich wieder in die richtige Richtung gehen. Wir haben Hoffnung, dass das am Samstag ein ganz wesentlicher Schritt sein kann.

Es ist keine neue Erkenntnis, dass bei mangelndem Erfolg die Menschen fragen, woran es liegen kann. Dann ist ein Trainer immer derjenige, der als einer der ersten diskutiert wird.

Reinhard Rauball

Schalke liegt derzeit in der Tabelle vor dem BVB. Was wird dort besser gemacht? Ich kann nicht beurteilen, ob sie tatsächlich etwas besser machen. Aber sie machen es gerade gut. Sie haben – wie wir auch – sehr gute Spieler. Und ein wesentlicher Punkt ist sicher, dass in den Verein wieder Ruhe eingekehrt ist. Es war auf Schalke, wie wir alle wissen, ja nicht immer ruhig. Aber Ruhe ist eine Basis, die erforderlich ist, für alle, die im sportlichen Bereich erfolgreich sein wollen.

Clemens Tönnies, der Aufsichtsratsvorsitzende, hat jüngst formuliert, dass Schalke den BVB wieder dauerhaft überholen wolle. Ist das realistisch? Ich nehme an, unsere Spieler werden das auch gelesen haben und sich ihre Gedanken dazu machen. Generell gilt, dass ich glaube, dass wir dank unserer Qualität wieder dahin kommen, wo wir auch hinwollen: Die erneute Champions-League-Qualifikation ist und bleibt unser gemeinsames Ziel.

Schalke hat vor der Saison in einer durchaus schwierigen Situation mit Domenico Tedesco auf einen jungen Trainer aus der Zweiten Liga gesetzt wie einst der BVB mit Jürgen Klopp. Ich bin weit davon entfernt zu sagen, dass sich andere das, was wir gemacht haben, zum Vorbild nehmen oder genommen haben. Wer Domenico Tedescos Werdegang verfolgt hat, weiß, dass er schon in Aue gute Arbeit geleistet hat, dass er exzellente Zeugnisse hatte und seine Abschlussnote eine 1 war. Wenn Qualität da ist, setzt sie sich auf Sicht auch durch.

Der BVB hat sich vor der Saison für Peter Bosz als neuen Trainer entschieden. Er steht nun stark in der Kritik. Wie bewerten Sie die Diskussion um ihn? Es ist keine neue Erkenntnis, dass bei mangelndem Erfolg die Menschen fragen, woran es liegen kann. Dann ist ein Trainer immer derjenige, der als einer der ersten diskutiert wird. Er hat nach dem Tottenham-Spiel selbst gesagt, dass das Derby ein ganz wichtiges Spiel auch für ihn persönlich ist.

Ich traue ihm definitiv zu, dass wir am Samstag mit ihm das Derby gewinnen.

Reinhard Rauball über Peter Bosz

Trauen Sie ihm die Wende zu? Ich traue ihm definitiv zu, dass wir am Samstag mit ihm das Derby gewinnen. Und Stand jetzt, 48 Stunden vor der Partie, denke ich an nichts anderes als an das Derby.

Der BVB hat im Sommer in Thomas Tuchel einen Trainer entlassen, der sportlich erfolgreich gearbeitet hat und DFB-Pokalsieger wurde. Nicht wenige Fans machen vor allem Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, aber bisweilen auch Sportdirektor Michael Zorc für die jetzige Situation verantwortlich. Hat Ihr Vertrauen in die handelnden Personen gelitten? Aki Watzke und Michael Zorc haben in den vergangenen zehn, zwölf Jahren überragende Arbeit geleistet. Sie haben einen Verein, der dem Untergang geweiht war, in eine Höhe katapultiert, die nicht vorstellbar erschien. Wer nun beim ersten Gegenwind meint, er müsse diese beiden Persönlichkeiten infrage stellen, der tut mir leid. Beide genießen mein vollstes Vertrauen! Die Entscheidung, sich von Thomas Tuchel zu trennen, ist von allen Gremien getragen worden, sogar einstimmig. Weil sie naturgemäß die internen Vorgänge kannten, die eine Rolle spielten. Das einstimmige Votum ist ein Zeichen dafür, dass das keine willkürliche oder unvernünftige Entscheidung gewesen ist.

Der BVB stand jahrelang für personelle Konstanz, für Ruhe und Erfolg. Haben Sie die Sorge, dass dieses Bild Schaden nimmt? Nein. Borussia Dortmund stand in der Vergangenheit für Ruhe und wird auch in Zukunft für Ruhe stehen. Wir werden uns nicht treiben lassen von außen, sondern die Dinge verantwortungsvoll so entscheiden, wie wir sie im Sinne des Vereins für richtig halten. Dass man auch mal unpopuläre Entscheidungen treffen muss, gehört zum Geschäft. Immer nur Sonnenschein mag es auf Hawaii geben, aber in unseren Breiten ist das nicht der Fall. Das alles ist etwas, was im normalen Bereich liegt und hin und wieder bei jedem Verein vorkommt. Im Moment sind wir eben dran und gefragt, diese Herausforderung anzunehmen. Wir sind gewillt!

Wie sehr sehnen Sie sich trotzdem nach diesem ruhigen Verein, der der BVB lange Zeit war? Man darf nicht vergessen, dass dieses Jahr nicht mit anderen des vergangenen Jahrzehnts zu vergleichen ist. Wir haben nicht nur einen Bombenanschlag auf die Mannschaft erleben müssen, sondern auch die Ereignisse rund um das Leipzig-Spiel, die Südtribünensperrung, den Streik von Ousmane Dembélé. Wir haben also Zeiten erlebt, die uns alle bis an unsere Grenzen gebracht haben. Wenn ich die Zeit der Beinahe-Insolvenz 2004/05 ausklammere, war es das intensivste Jahr, das ich in fast 20 Jahren als Präsident erlebt habe.

Haben Sie das Gefühl, dass der Anschlag aus den Köpfen der Spieler raus ist? Nein, der ist noch nicht aus allen Köpfen raus. Und das Geschehene wird auch spätestens dann noch einmal zurückkehren, wenn am 21. Dezember vor dem Landgericht Dortmund der Prozess gegen den mutmaßlichen Attentäter startet. Ich gehe davon aus, dass mehrere unserer Spieler dort als Zeugen aussagen müssen. Darauf werden sie natürlich vorbereitet. Das spült die gesamte Thematik aber unweigerlich wieder nach oben.

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