Es fällt Ottmar Hitzfeld nicht leicht, über die aktuelle Krise von Borussia Dortmund zu reden. Man spürt, dass sich Deutschlands erfolgreichster Trainer aller Zeiten, der mit dem BVB die Champions-League gewann und zweimal zum Meistertitel führte, Sorgen macht um seinen Ex-Klub. Im Gespräch mit dieser Zeitung mahnt er zu Ruhe und stärkt den in die Kritik geratenen Trainer Peter Bosz den Rücken.
Herr Hitzfeld, Ihr Ex-Klub Borussia Dortmund steckt in einer großen Krise, Trainer Peter Bosz steht in der Kritik. Lothar Matthäus brachte Sie als Nachfolger Boszs ins Gespräch. Sie könnten Ihren Ex-Klub wieder in die Spur bringen. Was halten Sie von seinem Vorschlag? Ottmar Hitzfeld: Das ist für mich überhaupt kein Thema. Ich habe meine Trainerkarriere beendet. Dabei bleibt es.
Dortmund hat sein sechs Pflichtspielen nicht mehr gewonnen und 16 Gegentore kassiert. Der Trend zeigt klar nach unten. Könnte ein neuer Trainer die Abwärtsspirale beim BVB stoppen? Ottmar Hitzfeld: Im heutigen Fußball geht alles rasend schnell, es wird zu viel in Extremen gedacht. Mal ist es weiß, dann ist es plötzlich schwarz. Ich kann nur davor warnen, jetzt in Hektik zu verfallen.
Peter Bosz bekommt die Probleme allerdings nicht in den Griff. Stimmen Sie dem zu? Ottmar Hitzfeld: Nein. Ich halte ihn nach wie vor für einen ausgezeichneten Trainer. Man sollte ihm noch Zeit einräumen.
Nun steht allerdings das Ligaderby gegen Schalke 04 an. Bei einer weiteren Niederlage könnte die Stimmung in Dortmund vollends kippen… Ottmar Hitzfeld: Ich kenne die Bedeutung des Revierderbys. Natürlich ist es in dieser Phase wichtig, endlich Ergebnisse einzufahren. Das ist angesichts der Dortmunder Erwartungshaltung selbstverständlich.