Wie die „Rheinische Post“ berichtet, liegt bei der Kölner Staatsanwaltschaft eine Anzeige gegen Schiedsrichter Tobias Welz vor, der das Bundesligaspiel zwischen den beiden Mannschaften als Videoassistent von der Zentrale in Köln aus begleitete. Zum Eklat der Partie kam es kurz vor dem Halbzeitpfiff: Der Mainzer Offensivspieler Pablo de Blasis ließ sich im Sechzehner der Kölner ohne Gegnereinwirkung fallen, Schiedsrichter Dr. Felix Brych pfiff Strafstoß – unter vehementen Protesten der Gäste-Spieler und -Fans.
Welz hatte seinem Kollegen auf dem Platz wohl zu dieser Entscheidung geraten. Brych vertraute blind auf seinen Assistenten, ohne sich in der eigens eingerichteten „Review Area“ am Spielfeldrand nochmal zu vergewissern. Welz hatte dafür in der Zentrale die Chance, sich die Szene mehrfach anzusehen. Das Resultat des falschen Elfmeterpfiffs: Der 1:0-Treffer für Mainz durch Daniel Brosinski, die zehnte Niederlage für die Geißböcke war besiegelt.
Brych nach dem Spiel sichtlich bedient
Bereits nach dem Spiel analysierte Brych nach der eigenhändigen Analyse der Aufnahmen: „Ich habe mir jetzt die Bilder angeschaut, ich kann da keinen Kontakt erkennen.“ Der Unparteiische widersprach somit nachträglich dem Urteil seines Videoassistenten.
Der „Kölner Stadtanzeiger“ zitierte die Anzeige des Kölner Anhängers wie folgt: „Es liegt hier eindeutiger und bewusster Betrug seitens des Videoassistenten Tobias Welz vor […], zumal Tobias Welz als zugleich Polizeibeamter und Schiedsrichter in dieser Hinsicht bestens geschult und erfahren sein muss.“
Die Anzeige wird nun von der Staatsanwaltschaft geprüft.