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Trotz Heimserie: ETB befindet sich im Tief

Ja, der ETB ist nach dem 1:1 (0:0) am 500-jährigen Jubiläum des Reformationstags Zuhause weiterhin ungeschlagen. "Dass die Heim-Serie gehalten hat, ist natürlich etwas Positives. Das war es aber auch schon mit positiven Dingen", wurde ETB-Trainer Manfred Wölpper nach der Fischeln-Partie deutlich und deutet mit dieser Aussage an, dass beim ETB momentan vieles falsch läuft.

Die Essener, die mit starken 13 Punkten aus den ersten fünf Spielen gestartet waren, befinden sich in einem Leistungsloch. Träumten einige Fans nach der langersehnten Tabellenführung im Anschluss an das Spiel gegen den SV Straelen noch sehr verfrüht vom Aufstieg, schlagen die Selben nun die Hände über dem Kopf zusammen oder bleiben dem Uhlenkrug ganz fern.

Was die mageren 278 Zuschauer sich am vergangenen Dienstag antaten, brachte Wölpper folgendermaßen auf den Punkt: "Das hatte mit Fußball nichts mehr zutun. Schon seit ein paar Wochen ist das so. Uns fehlt die Unbekümmertheit der ersten Spiele. Ich hätte am liebsten achtmal gewechselt." Auf die berechtigte Frage, wo diese Unbekümmertheit denn hin sei, antwortete der 60-Jährige etwas ratlos: "Da kommen viele Dinge zusammen. Da verletzt sich einer und hier ist mal einer außer Form. Ich habe im Moment auch nicht das Gefühl, dass sich die Jungs gegenseitig Mut zusprechen."

Ratlos gab sich auch Kapitän Sebastian Michalsky nach dem enttäuschenden Punkt gegen den Drittletzten: "Ich weiß nicht genau, woran es liegt. Das muss intern erörtert werden. Vielleicht kriegen wir unseren Torjäger aktuell nicht vernünftig in Position", versuchte er die schwache Form zu erklären.

Als Stürmer ist man auch selbst verantwortlich in die Räume zu starten. Im Moment sehe ich keinen, der bei uns ein Tor schießen kann.

Manfred Wölpper, Trainer ETB Schwarz-Weiß Essen

Gemeint war natürlich Marvin Ellmann, der bis auf einen direkten Freistoßversuch in Minute 14 unauffällig blieb. Dass der Top-Torjäger zu wenig Bälle bekommt, wollte Wölpper jedoch nicht als Grund für die Misere gelten lassen: "Als Stürmer kann man nicht immer sagen 'Ich bekomme keine Bälle'. Man ist dafür auch selbst verantwortlich in die Räume zu starten. Dann kommen die Bälle manchmal von selbst. Im Moment sehe ich keinen, der bei uns ein Tor schießen kann", widerlegte der Trainer diesen Erklärungsversuch.

Athanasios Tsourakis, der es doch irgendwie schaffte ein Tor zu erzielen und seinem Team dadurch einen Punkt und die Heimserie rettete, fand nochmal einen anderen Ansatz zur Erklärung: "Es geht nicht nur darum, dass wir Ellmann nicht richtig in Szene setzen. Wir machen momentan alle Fehler. Es liegt vor allem am fehlenden Selbstvertrauen. Das ist meiner Meinung nach der Hauptgrund. Die schlechten Leistungen in den letzten Spielen gehen bei allen auf die Moral", meinte er.

Einen wagen Lösungsansatz hatte Wölpper am Ende doch noch parat: "Wir müssen zusehen, dass wir als Kollektiv wieder bessere Leistungen bringen. Der Spielbetrieb wird natürlich nicht eingestellt", sagte er und verließ achselzuckend das Rednerpult. Wie genau das gehen soll, weiß er scheinbar noch nicht.