„Nach solchen Spielen muss man deutlich werden, das hat aber nichts mit laut werden zu tun.“ Jens Rasiejewski hatte alle Hände voll zu tun, die Pokal-Niederlage in Paderborn aufzuarbeiten - „bis heute“, so der aktuelle Trainer des VfL Bochum, „ab morgen müssen wir nach vorne schauen“. Um genau zu sein wird auf den Montag geschaut. Dann kommt der Zweitliga-Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf ins Ruhrstadion und es wird, dem derzeitigen Unmut der Bochumer Anhänger zum Trotz, voll auf den Rängen.
23.000 Tickets waren am Freitag verkauft, und man kann, meint Rasiejewski, dieses Spiel auch von einer „positiven Seite sehen“, wenn man sich mal die stabile und gute Form des Gegners und den eigenen dürftigen Auftritt im Pokal aus dem Kopf schlägt. Es handele sich schließlich um ein „Flutlichtspiel in einem vollen Stadion“, da könne man den Fans auch zeigen, „dass da eine Mannschaft auf dem Platz steht, die gewillt ist“. Und die miese Stimmung im Umfeld? Rasiejewski denkt auch hier positiv: „Die Fans haben immer wieder überrascht, sie haben eine eigene Meinung. Es wird eines der Highlight-Spiele dieser Saison.“
Sidney Sam fällt aus
Bis Montagabend muss man allerdings sagen: Es könnte eines der Highlight-Spiele werden. Sollte sich diese Hoffnung erfüllen, dann wird Sidney Sam auf das nächste Highlight warten müssen. Der ehemalige Schalker ist nach derzeitigem Stand der einzige Bochumer Akteur aus dem Paderborn-Spiel, der definitiv ausfällt - wegen einer Muskelverletzung. Robbie Kruse und Danilo Soares wären wohl heute auch noch nicht einsatzfähig, aber bei ihnen besteht Hoffnung.
Bestehen beide den Trainingstest, dann steht ihrem Einsatz gegen die Fortuna nichts im Wege, müsste Rasiejewski nicht großartig umbauen. Fällt allerdings der Brasilianer aus, dann würde wohl Felix Bastians wieder defensiv auf dem Flügel spielen - neben den Innenverteidigern Patrick Fabian und Maxim Leitsch. Müsste zusätzlich auch Kruse die Segel streichen, wäre guter Rat teuer - auf dem offensiven linken Flügel. Lukas Hinterseer, Dimitrios Diamantakos und Johannes Wurtz sind allesamt zentral besser aufgehoben. Und Kevin Stöger, bei dem man befürchten muss, dass nach seinem Kickstart nach langer Verletzungspause alsbald eine kleine Leistungdelle kommen wird, ist ja aus der Rolle des Spiellenkers und Passgebers gar nicht mehr wegzudenken. Er kommt deshalb für den Flügel wohl nur in einem Notfall infrage. Eine Alternative wäre Jannik Bandowski.
Bleibt die Besetzung der rechten Seite. Luke Hemmerich (19) hat in Paderborn mal so richtig Lehrgeld bezahlen müssen. In der Anfangsphase war er im gegnerischen Strafraum zu fahrig, am Schluss schenkte er den Gastgebern das zweite Tor. Ist er physisch gut drauf, sollte er trotzdem spielen. Sonst bekäme er das Signal vermittelt, dass man sich keine Fehler leisten darf beim VfL Bochum.