Dynamo-Fans erklären nun, was es damit auf sich hat.
Die Botschaft, die die Polizei mit ihrem Bild der beschlagnahmten Gegenstände verbreiten wollte, ist eindeutig: Wer ein Messer mit zum Fußball nimmt, ist auf Randale oder Schlimmeres aus und gehört zur Wahrung der allgemeinen Sicherheit weggesperrt.
Wie die antirassistische Dresdner Fan-Initiative „1953 International“ nun jedoch auf ihrer Website mitteilt, fand die Polizei das Messer zwei Stunden nach dem Spiel bei einer Buskontrolle. Tagsüber sei das Messer bereits „für fiese Attacken auf Wassermelonen missbraucht worden“, so die Fan-Initiative ironisch.
Offenbar war das Messer also keineswegs für böswillige Auseinandersetzungen von den Fans mit zum Stadion gebracht worden, sondern schlicht als Küchenwerkzeug in einem der Busse verwendet worden. In ihrer Mitteilung macht die Polizei jedoch keinerlei Angaben zum Zeitpunkt oder Ort des Fundes.
Dass dieser dennoch „zur vermeintlichen Legitimation von Freiheitsentzügen en masse durch die Freiburger Polizeispitze propagiert “ wurde, kritisiert 1953 International scharf. „Angesichts dieser mittlerweile bekannten Mechanismen wirkt es müßig, die Abläufe mit kühlem Kopf zu analysieren und für unsere Interessen zu streiten, aber es ist aus unserer Sicht notwendig“, so die Initiative.
Zugleich warnen die Dynamo-Fans: „Wir sehen, unabhängig von der Bewertung der gestrigen Ereignisse und unabhängig vom Wüten der Freiburger Polizeiführung, immer wieder die Notwendigkeit, sich mit gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen, die unsere Interessen bedrohen, zu beschäftigen. Im aktuellen Zusammenhang geht es um eine zunehmende Ausweitung und Konzentration von Befugnissen bei Sicherheitsbehörden, ohne dass es auch nur ansatzweise eine adäquate, effektive und unabhängige Kontrollinstanz gäbe, die uns Bürger vor Machtmissbrauch und Exzessen schützen könnte.