Jener Videobeweis, der ansonsten Woche für Woche die Bundesliga erregt, weil er a) den Spielfluss stört, b) Ungerechtigkeiten nicht auszumerzen vermag und c) sowieso ganz furchtbar doof ist.
Aber es hatte eben auch ein Spiel stattgefunden. Und dieses Spiel geriet zu bester Unterhaltung, weil es etwas bereit hielt, das seit vielen Jahren schon keine Selbstverständlichkeit mehr ist, wenn München gegen die nationale Konkurrenz antritt, die nicht gerade Dortmund heißt: Hochspannung.
Leipzig begegnet dem Liga-Riesen auf Augenhöhe. Und auch wenn Rasenballsport ein unglaublich idiotischer Name ist und das Konstrukt jede kritische Auseinandersetzung mit ihm verdient, so ist es für viele gemäßigtere Zuschauer fernab des Ultra-Habitus erfrischend, eine weitere Mannschaft in der nationalen Spitze zu haben, die sich nicht in der Champions League blamiert, und sich anschickt, die Liga spannend zu gestalten. Der letzte Meister, der nicht aus Dortmund oder München kam, war der VfL Wolfsburg. Und zwar im Jahr 2009.