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Leipzig - Bayern
Alle reden über diese vier Aufreger

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Naby Keita, Naby Keita
Naby Keita, Naby Keita Foto: firo
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Der Pokalkracher Leipzig gegen Bayern liefert eine Menge Gesprächsstoff. Schiedsrichter Felix Zwayer steht in der Kritik. Wir erklären die Aufreger.

Am Tag danach war dieses dramatische Duell zwischen RB Leipzig und Bayern München noch immer nicht so recht vorbei. Wie sollte es auch bei der Konstellation? Denn schon am Samstag (18.30 Uhr/Sky) sehen sich die beiden Klubs wieder. Zweiter gegen Dritter der Bundesliga. Rekordmeister gegen Emporkömmling.

Die Geschichten, die das Pokalduell, das die Bayern mit 6:5 (1:1, 0:0) nach Elfmeterschießen gewannen, werden bis dahin nicht auserzählt sein. Denn gegen Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick wurden seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Ermittlungen eingeleitet. Und Schiedsrichter Felix Zwayer trug mit seinen Entscheidungen dazu bei, dass es eine hitzige Partie wurde. „Heute waren 22 sehr gute Akteure auf dem Platz, nur einer konnte das Niveau nicht halten“, schimpfte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl.

Wir erklären die vier Aufreger des Pokalspektakels.

1: In der 34. Minute setzt Bayerns Arturo Vidal zu einer Beinschere bei Emil Forsberg an. Der Leipziger fällt an der Strafraumgrenze, Schiedsrichter Zwayer zeigt auf den Elfmeterpunkt und korrigiert nach Rücksprache mit Linienrichter Arno Blos: Freistoß. „Ich kann nicht verstehen, dass Zwayer den Elfer aus zwei Metern Entfernung erst pfeift, ihn dann aber zurücknimmt, weil es sein Assistent aus 40 Metern anders gesehen hat“, zürnte Hasenhüttl.

Drin oder nicht drin? Das war an diesem Abend eine sehr schwere Entscheidung. Forsberg ist mit den Füßen außerhalb des Strafraums, der Ball bereits innerhalb. „Eine äußerst knifflige Szene“, sagt der ehemalige Fifa-Schiedsrichter Hans-Jürgen Weber (62) aus Essen. „Da einem Schiedsrichter einen Fehler zu unterstellen, das kann man nicht machen.“ Dass sich Zwayer bei Blos erkundigte, sei folgerichtig: „Der Assistent steht seitlich, hat einen genauen Blick auf die Strafraumlinie.“ Der Videobeweis, findet Weber, hätte geholfen. Doch den gibt’s erst ab dem Viertelfinale. 2: Wegen dieser Szene ermittelt jetzt der DFB-Kontrollausschuss gegen RB-Sportdirektor Ralf Rangnick: Den 59-Jährigen bringt der nicht gegebene Elfmeter so sehr in Rage, dass er in der Pause von der Tribüne in den Innenraum zu Felix Zwayer stürmt. In Rangnicks Hand: Sein Handy, auf dem offenbar die Videosequenz der 34. Minute zu sehen ist.

Münchens Mats Hummels hält Rangnick zunächst auf. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das erlaubt oder gewollt ist“, befand der Münchener hinterher. Er habe ihm gesagt, „dass er das nicht nötig hat und dass es unsportlich ist“. Sogar von Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl erntete Rangnick Kritik: „Das geht natürlich nicht. Das kann in jedem Fall dazu führen, dass der Schiedsrichter sich denkt: Naja, so darf er mir nicht kommen.“

Findet auch Hans-Jürgen Weber: „Das geht überhaupt nicht. Wenn das Schule macht, geht bald jeder mit dem Handy auf den Platz. Dann können wir den Spielbetrieb einstellen. Rangnick ist nicht für den Videobeweis zuständig.“ Der Sportdirektor muss nun eine schriftliche Stellungnahme beim DFB abgeben. Anschließend entscheidet der Ausschuss, ob eine Strafe verhängt wird.

3: Für Ralph Hasenhüttl die Schlüsselszene: Naby Keita sieht in der 54. Minute nach einem Foulspiel an Robert Lewandowski Gelb-Rot. Der Guineer ist nach einem Foul an Thiago (45.) bereits vorbestraft. „Keita bekommt fürs erste Foul Gelb, wird davor dreimal gefoult – ohne Konsequenzen“, kritisierte Hasenhüttl. „Dieses Messen mit zweierlei Maß ist für mich nur ganz schwer zu verkraften.“

Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge war anderer Ansicht. „Die Gelb-Rote Karte war berechtigt“, sagte der 62-Jährige und stellte klar: „Zwayer ist einer unserer besten Schiedsrichter.“ Webers Urteil. „Beide Gelben Karten waren nachvollziehbar.“

4: In Unterzahl erzielt Leipzig den Führungstreffer durch Forsbergs Elfmeter (fünf Minuten später gleicht Thiago aus). Aber auch dieser Pfiff wird heiß diskutiert. Leipzigs Yussuf Poulsen legt sich den Ball an der Strafraumgrenze vor, Bayerns Abwehrspieler Jerome Boateng streckt die Hüfte raus, Poulsen gerät ins Stolpern und fällt. Zwayers Pfiff kommt sofort. Forsberg verwandelt. „Die Königin der Konzessionsentscheidungen“ nennt Mats Hummels hinterher den Pfiff. Der Essener Hans-Jürgen Weber dazu: „Das kann man so machen und hat auch ursächlich mit dem ersten Elfmeter zu tun.“

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