Einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge erzielte der vom Verein ausgegliederte Gesamtkonzern, die FC Bayern München AG, in der vergangenen Saison einen Umsatz in Höhe von gut 640 Millionen Euro. Den Vorstoß in noch andere Sphären verhinderte das sportlich eher dürftige Abschneiden. Deswegen fiel die Steigerung zum Vorjahr mit 2,2 Prozent auch vergleichsweise niedrig aus. In der Saison 2015/16 war der Umsatz noch um 20 Prozent gewachsen.
"Der FC Bayern ist ein sehr gutes Beispiel für seriöse und solide Finanzpolitik", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge der FAZ. Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen ergänzte, dass das Ausscheiden im Viertelfinale der Champions League gegen Real Madrid und die Nicht-Teilnahme am DFB-Pokalfinale "etwa 25 Millionen Euro Umsatz gekostet" hätten. "Dennoch haben wir weiter zulegen können und sind nach wie vor wirtschaftlich unter den absoluten Topklubs in Europa", sagte Dreesen.
Bayern hinter Barca, Real und ManU
Damit halten die Münchner den Anschluss an die drei umsatzstärksten Klubs Europas. Der FC Barcelona (708 Millionen Euro Umsatz/Gewinn nach Steuern 18 Millionen Euro), Real Madrid (675/21,4) und Manchester United (659/50) liegen noch vor dem deutschen Branchenprimus. Die aus den Golfemiraten unterstützten Klubs Paris St. Germain und Manchester City lagen zuletzt umsatzmäßig knapp hinter dem Spitzenquartett.
In Deutschland zieht der Meister der vergangenen fünf Spielzeiten wirtschaftlich gesehen einsam seine Kreise. Borussia Dortmund kommt als Nummer zwei auf rund 406 Millionen Euro Umsatz und 8,2 Millionen Euro Gewinn nach Steuern.
Hammer-Transfers wohl ausgeschlossen
Rummenigge deutete zudem an, dass die Bayern auch künftig keine Transfers des Kalibers Neymar - der Brasilianer war für 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu PSG gewechselt - anstreben. "Wir haben für diese Saison 100 Millionen Euro in den Transfermarkt investiert. Das ist aus unserer Sicht viel Geld", sagte Rummenigge. Das Ziel sei es, "einerseits über unseren neuen Nachwuchscampus mehr eigene Talente zu entwickeln und zugleich auf dem Transfermarkt noch früher als bisher die richtigen Spieler für uns zu finden."