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"Unterste Schublade"
Ellmann ledert gegen RWE-Kapitän Baier

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"Unterste Schublade": Ellmann ledert gegen RWE-Kapitän Baier
Foto: Thorsten Tillmann

Rot-Weiss Essen konnte im Achtelfinale des Niederrheinpokals beim ETB Schwarz-Weiß mit 2:0 (2:0) gewinnen. Vor allem für Marvin Ellmann war es ein besonderes Spiel.

Die Partie zwischen Schwarz-Weiß Essen und Rot-Weiss Essen war 89 Minuten alt. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie fast gelaufen - zumindest ergebnistechnisch. Denn plötzlich schallen laute Rufe aus dem RWE-Block. 'Heute wird gesoffen, bis der Ellmann trifft', war zu vernehmen. Eine Anspielung auf ihren früheren Stürmer Marvin Ellmann, der mittlerweile für den ETB seine Schuhe schnürt. 33 Spiele absolvierte der 30-Jährige für die Bergeborbecker. Und traf nur dreimal, was ihm bis heute den Ruf als Chancentod an der Hafenstraße einbrachte. Ellmann selbst sieht die Schmähgesänge locker. "Eigentlich hatte ich erwartet, dass diese Rufe schon früher kommen", sagt er und ergänzt: "Ich nehme das mit Humor und hege keinen Groll gegen die Fans."

Dennoch verleiteten ihn wohl auch diese Rufe aus dem Fanblock zu einem Frustfoul gegen Benjamin Baier in der Nachspielzeit der Begegnung. Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen zeigte dem Stürmer daraufhin die Gelbe Karte. Spätenstens damit hätte diese Aktion erledigt sein können. Doch Ellmann legt nach. "Ganz ehrlich: Wer austeilen kann, muss auch einstecken können", sagt der 30-Jährige. "Benjamin Baier will ein Vollprofi sein. Aber diese Theatralik die er an den Tag legt - ich dachte, er bräuchte einen Krankenwagen. Das ist einfach unterste Schublade. So präsentiert man sich nicht als Kapitän des RWE."

Und auch zu der einhergegangenen Begegnung seines ETB hatte Ellmann eine klare Meinung. "Ich habe da absolut keinen Klassenunterschied gesehen", berichtet der Angreifer und fügt hinzu: "Unsere Spieler gehen vor so einer Partie noch acht Stunden malochen. Die frühstücken gemütlich um zehn Uhr und fahren dann ausgeruht zum Spiel. Im Gegensatz zu manchen Halbprofis von Rot-Weiss haben wir das echt ordentlich gemacht."

Doch RWE gewann schlussendlich dennoch. Vor allem die Kaltschnäutzigkeit vor dem gegnerischen Tor fehlte dem Gastgeber um die große Überraschung zu schaffen. "Wir haben gesehen, dass sie gegen Viktoria Köln nicht gut waren. Aber durch den neuen Trainer wurde vieles durcheinander gewürfelt. Darauf konnten wir uns nicht richtig einstellen." Und dann leuchten seine Augen kurz. Ob er sich vorstellen könne, irgendwann noch einmal das rot-weisse Trikot an der Hafenstraße zu tragen, wird er gefragt. "Theoretisch kann ich mir das vorstellen", sagt er kurz und knapp. "Aber ich fühle mich pudelwohl beim ETB. Und wir können echt stolz darauf sein, was wir gegen RWE abgeliefert haben."

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